„Die Frankfurter haben ihren Römer, in Hamburg gibt’s die Elbphilharmonie – und unsere gute Stube heißt Forum ALTE POST.“ In seiner Ansprache anlässlich des zehnjährigen Jubiläums unseres Kulturzentrums wagte Oberbürgermeister Markus Zwick einen Vergleich, der aufs erste Hinhören im wahrsten Sinne des Wortes etwas vermessen klang. Aber hat er nicht völlig recht?
So kann Pirmasens zwar weder hinsichtlich Einwohnerzahl noch Finanzkraft mit den zitierten Metropolen an Main und Elbe mithalten. Aber trotzdem haben wir’s hingekriegt: Aus dem verfallenden Monument königlich-bayrischer Vorzeiten ist ein wahres Prachtstück entstanden. Nicht nur kulturelle Veranstaltungen und städtische Feierlichkeiten finden hier einen unvergleichbar ansprechenden Rahmen, wie man ihn hier nicht vermutet hätte.
So mag es sich beispielsweise auch erklären, warum die ALTE POST zu einem Geheimtipp rund ums Heiraten geworden ist – mit einer Hochzeitsmesse, Trauungen im Turmzimmer oder auch Hochzeitsfeiern und anderen privaten Festlichkeiten im Kuppelsaal.
Einen festen Anker bilden die beiden Dauerausstellungen zu den berühmten Söhnen unserer Stadt, dem Maler Heinrich Bürkel und dem Autor und Dada-Begründer Hugo Ball. Daneben gibt es aber auch vielfältige Wechselausstellungen, insgesamt 51 in den letzten zehn Jahren. Darunter befanden sich Genres von Malerei und Illustration über gegenständliche und Plakatkunst bis hin zu Skulptur – „ein Blumenstrauß an Kunstgattungen mit spannenden Themen“, wie in der Rede zu hören war.
Eine weitere Besonderheit: Das Pirmasenser Kulturzentrum richtet sich ganz bewusst an die gesamte Stadtgesellschaft. Das bedeutet etwa, dass immer wieder auch der regionalen Kunstszene eine Bühne geboten wird. Dass die Türen für alle offenstehen, zeigt sich außerdem in den ansprechenden Begleitprogrammen. Die reichen von Führungen und Vorträgen zu Techniken und Arbeitsmethoden bis hin zu museumspädagogischen Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Zehn Jahre Forum ALTE POST: Die kleine Feierstunde ließ völlig zu Recht Stolz und Freude aufkommen über das Erreichte. Für die nächste Dekade bleibt der alten Post und allen Verantwortlichen zu wünschen, dass noch viel mehr Pirmasenserinnen und Pirmasenser die dargebotenen Angebote annehmen – und einfach mal vorbeischauen.