Eine chilenische Künstlerin machte vor fünf Jahren den Anfang: Isidora Paz-López verwandelte 2019 die zuvor triste Betonfassade der Pirmasenser Felsentreppe in eine farbenfrohe Mosaiklandschaft. Der stufige Weg zwischen Schäfer- und Bahnhofsstraße wird schillernd bunt gesäumt von wunderschönen Motiven aus Fauna und Flora.
Das Bauwerk wird seither liebevoll „Vogeltreppe“ genannt. Die meisten der enthaltenen Vogelmotive für den Einbau in ihr Gesamtwerk (in einem Open-Door-Studio) erhielt Isidora übrigens auf dem Postweg – von mehr als 50 Mosaikkünstlern aus über 20 Ländern.
Pirmasens, alle hier Lebenden und nicht zuletzt die Gäste der Stadt haben wohl Geschmack daran gefunden. Denn das Projekt setzt sich unweit entfernt nun fort. Ort des Geschehens ist die zur Ringstraße weiterführende Münztreppe mit ihrer großflächigen Mauer. Nach einem Auswahlverfahren fiel der Entscheid für die Künstlerin Tanja Lebski aus Altleiningen und ihren Projektvorschlag namens „Zeitsprung“.
Das flächengreifende Mosaik besteht aus drei Teilen und wird zu einem harmonischen Ganzen kombiniert. Symbolisch setzt es sich in gleich mehrfacher Hinsicht mit Pirmasens und seiner Geschichte auseinander. Die akribischen Arbeiten laufen bereits auf Hochtouren. Auch Tanja hat sich dafür kreative Unterstützung geholt – im Rahmen einer Werkstattwoche erhielt sie in ihrem Atelier Besuch von mehreren befreundeten Künstlern aus dem ganzen Land.
Fest eingeplant sind außerdem Workshops, um das Mosaik zu erweitern. Dazu öffnet u. a. vom 20. bis 23. Juni 2024 das Citymanager-Büro in der Hauptstraße seine Tür; zudem sind Workshops während des Schlabbeflicker Festivals vom 2. bis 4. August 2024 auf dem Schlossplatz eingeplant. Auf dem Stadtfest findet auch die offizielle Einweihung des neuen Mosaiks statt. Pirmasens wird dann um eine Attraktion reicher sein. Und irgendetwas sagt mir: Es dürfte nicht die letzte ihrer Art sein!