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- 120. Geburtstag eines traditionsreichen Gebäudes: Neues Pirmasenser Kulturzentrum lädt am 11. Dezember 2013 ein zum Vortrag von Götz Diergarten
- Öffentliche Führung beleuchtet insbesondere eindrucksvolle architekto- nische Aspekte
Pirmasens, 27.11.2013. Nur wenige Tage nach der Eröffnung von Götz Diergarten PASSAGEN, einer Ausstellung mit über 100 Fotobildern, steht bereits das nächste Event an im Forum ALTE POST: Am Mittwoch, 11. Dezember 2013, wird das ehemalige Pirmasenser Post-Gebäude, in dem das neue Kulturzentrum beheimatet ist, 120 Jahre alt. Aus diesem Anlass gibt Leo Noll, der leitende Planer der Abteilung Hochbau und verantwortliche Architekt für den Umbau der Alten Post, ab 14 Uhr im Rahmen einer etwa 30-minütigen öffentlichen Führung detaillierte Einblicke in die beeindruckende Architektur des 1893 als Königlich Bayrisches Postamt entstandenen Bauwerks. Dazu zählen beispielsweise italienische und französische Renaissance-Motive sowie das 50 Zentimeter hohe und 33,4 Meter lange pittoreske Mosaikfries mit Motiven aus dem Postbetrieb, dessen am Ende des 2. Weltkrieges zerstörte Teile Villeroy & Boch im Zuge der Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen des Gebäudes anhand archivierter Auftragsbücher wiederhergestellt hat. An der kostenfreien Führung können bis zu 20 Personen teilnehmen; um eine frühzeitige Anmeldung im Foyer wird gebeten.
Darüber hinaus findet ebenfalls am 11. Dezember um 19 Uhr im Elisabeth-Hoffmann-Saal (Kuppelsaal) ein Vortrag des Künstlers Götz Diergarten zu den in der laufenden Ausstellung Götz Diergarten PASSAGEN präsentierten Werken statt. Dabei besteht Gelegenheit, mit dem Fotografen selbst ins Gespräch zu kommen und mehr zu seinem fotografischen Konzept der seriellen Arbeit, den technischen Möglichkeiten der analogen und digitalen Fotografie sowie zu den künstlerischen Intentionen des in Mannheim geborenen Künstlers zu erfahren, dessen Aufnahmen sich sowohl durch einen streng dokumentarischen Charakter als auch eine hohe malerische Qualität auszeichnen. Für eine kulinarische Untermalung der Veranstaltung ist zudem in ganz besonderer Weise gesorgt mit einem speziellen Drei-Gänge-Menü des hauseigenen Caterings aus dem Hotel-Restaurant Kunz. Das Menü beinhaltet ein Glas Sekt zum Empfang gefolgt von einer Pfälzer Kastaniencremesuppe. Als Hauptgang wird eine geschmorte Entenbrust mit Rotkohl und Kartoffelknödel serviert. Den Abschluss macht ein Törtchen von der Valrhona-Schokolade. Die Karten für die Veranstaltung zum Preis von insgesamt 39,50 EUR (Vortrag inkl. Drei-Gänge-Menü) sind im Kulturamt der Stadt Pirmasens bei Frau Anke Schmid erhältlich, telefonisch unter 06331/23927-13 oder per Mail an ankeschmid@pirmasens.de. Da im Elisabeth-Hoffmann-Saal nur ein begrenztes Sitzplatzangebot zur Verfügung steht, ist auch hier eine rechtzeitige Reservierung erforderlich.
Eine weitere Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung wird am selben Ort am 16. Januar 2014, ebenfalls um 19 Uhr, stattfinden. In einem moderierten Gespräch mit dem Künstler stellt die Kunsthistorikerin Dr. Kerstin Stremmel aus Köln, Autorin im begleitenden Katalog zur Ausstellung, das künstlerische Vorgehen Götz Diergartens vor, einem der letzten Schüler der international bekannten sogenannten Becher-Schule der Kunstakademie Düsseldorf.
Ein Funktionsgebäude mit Geschichte und Zukunft
Die Königlich Bayrische Kraftpost in Pirmasens wurde 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbaut; vermutlich hat er am gleichen Ort auch Amtsgericht und Bezirksamt errichtet. Zu den weiteren Bauten des aus Grünstadt stammenden Ministerialdirektors und Vorstands der Obersten Baubehörde in München gehörten unter anderem in Kaiserslautern die ehemalige Hauptpost (1890), das Polizeipräsidium (1893), das Hauptzollamt (1897) und die Apostelkirche (1897-1901).
Im Gebäude der Pirmasenser Königlich Bayrischen Kraftpost kurz auch Alte Post genannt wurden bis zur Errichtung eines modernen Neubaus (Neue Post) 1927 sowohl Paketverkehr als auch Telegrafendienst abgewickelt. Lediglich die Fernmelde- und Kraftpoststelle verblieben danach noch im alten Gebäude, und an der Stelle der abgerissenen Paketposträume entstand der Kraftposthof; Pirmasens galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis 1976 diente die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung, danach stand sie leer. Da sie zu den wenigen erhaltenen historischen Monumenten der Stadt zählt, fiel die Entscheidung zum Umbau zu einem Kulturzentrum, dem Forum ALTE POST. Es bietet heute Platz nicht nur für Ausstellungen, Konzerte und andere öffentliche Events, sondern auch für private Festlichkeiten.
Ergänzendes zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus der 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayrischen Kraftpost. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwal¬tung. Nach einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem auch ein historisches Mosaik an der Außenfassade nach alten Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz als eine Kulturstätte, die mit vielfältig nutzbaren Räumen Platz bietet für unterschiedlichste Ausstellungen und Events, aber auch für private Festlichkeiten. Zusätzlich wird sich ab Anfang 2014 eine Dauerausstellung dem Schaffen des Biedermeier-Malers und gebürtigen Pirmasensers Heinrich Bürkel widmen. Bis dahin wird voraussichtlich auch das Hugo-Ball-Archiv in den Räumen des Forums ALTE POST installiert, um tief gehende Einblicke in das breit gefächerte Schaffen des ebenfalls in Pirmasens geborenen dadaistischen Autors zu gewähren. Weitere Informationen sind unter http://www.forumaltepost.de erhältlich.
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