Wir alle wissen längst um die Gefahr für Kleinkinder, die Haushaltsreiniger mit Lebensmitteln verwechseln. Leider kommt das noch immer viel zu oft vor. Das Deutsche Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e. V. aus Hamburg konstatiert gar, dass Haushaltschemikalien neben Arzneimitteln zu den Produkten gehören, die Kleinkinder am häufigsten aufspüren und probieren.
Warum also müssen gefährliche Produkte wie WC-Reiniger nicht nur Lebensmitteln ähneln, sondern zudem auch noch Kinder ansprechen? Gibt es etwa psychologische Erkenntnisse, dass vermeintlich „leckere“ WC-Tabs eher gekauft werden? Honi soit qui mal y pense!
Wie ungeheuer leichtsinnig das perfide Produktdesign von Herstellern gefährlicher Substanzen sein kann, zeigt ein Blick in den Lebensmitteleinzelhandel. Auch dort ist mithin Denken schon mal Glückssache, wenn es ums Bestücken der Auslagen geht: Quietschbunte Bonbons und direkt darunter WC-Duftspüler, deren irrtümlicher Verzehr mindestens zu Schleimhautreizendungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen kann.
Wie aber bitteschön sollen die Kleinsten noch zwischen „gut“ und „böse“ unterscheiden können, wenn die Artikel sich gleichen wie ein Ei dem anderen? Die Aufdrucke lesen oder grafische Warnhinweise interpretieren? Fehlanzeige.
Nach eigener Darstellung übrigens setzt WC-Enten-Erfinder Henkel auf Nachhaltigkeit und will seine Geschäfte wirtschaftlich, aber auch verantwortungsvoll weiterentwickeln. Aber passt dies wirklich mit dem Vorbeschriebenen zusammen?