Alle Jahre wieder dasselbe Spiel: Weihnachtsmärkte gibt es zwar allerorten und zuhauf, aber wie oft sind es nur Gastspiele an einem einzigen Adventswochenende, manchmal sogar an nur einem Tag? Oder sie verabschieden sich pünktlich bereits Tage vor dem Heiligabend, wenn so einige endlich Urlaub und daher Zeit hätten, zwischen den kleinen Buden mit Schnickschnack und inmitten vom Duft nach Glühwein oder gebrannten Mandeln ein paar schöne Stunden zu verbringen.
Im Grunde müssten Weihnachtsmärkte durch die Bank in „Vor-Weihnachtsmärkte“ umbenannt werden, denn wie eine – zugegebenermaßen ganz und gar nicht repräsentative – Umfrage im Kollegenkreis ergab, fällt niemandem eine Ausnahme dieser ungeschriebenen Regel (?) ein, vorher schon alle Schotten zu schließen.
Doch halt, ein ‘gallisches Dorf‘ macht sich 2015 auf, mit dieser ungemütlichen Tradition zumindest teilweise zu brechen! Bzw. ist es weder ein Dorf noch ein gallisches, sondern die pfälzische Stadt Pirmasens, die gegen den Trend eines aschermittwochlichen „Am 26. ist alles vorbei“ am 27. Dezember im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags die Pforten des örtlichen Belznickelmarkts einfach noch einmal öffnet und damit die Besucher zu einem fröhlichen Ausklang der Weihnachtszeit einlädt.
Ein Beispiel, das vielleicht Schule macht? Der nachweihnachtliche Weihnachtsmarkt sozusagen als Exportschlager made in Pirmasens. Man darf gespannt sein.