Nach langem Hin und Her, teils sogar am Oberverwaltungsgericht ausgetragenen Streitereien, stehen in Pirmasens jetzt die Signale auf Grün für den Neubau eines neuen EDEKA-Einkaufsmarkts mit Vollsortiment. Der am Landauer Tor betriebene Netto-Markt, der es auf etwa die Hälfte der Verkaufsfläche bringt, wird weichen. Das schafft der Nahversorgung neue Impulse und Potenziale, mit Ausstrahlung insbesondere auch auf den Horeb.
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen die Pirmasenser Innenstadt geprägt war von Milchläden, etlichen Metzgereien und Bäckereien, längst verschwunden sind die drei Edelstolz-Märkte, die Kaufhalle und viele andere kleine wie große „Anlaufstellen“ zum Einkauf fürs tägliche Essen und Trinken.
Die Betonung liegt tatsächlich auf dem „An-Laufen“, denn in den Achtzigerjahren und bis hinein in die Neunziger konnte man in der City durchaus noch gut einkaufen „gehen“. Genau das ist wichtig gerade für die ältere Generation (die nicht mit Bus oder Taxi zum Einkaufen fahren möchte), für Kinder und Jugendliche, für Leute, die aus Kostengründen nicht mobil sind oder aufgrund ihres Umweltbewusstseins auf ein eigenes Auto verzichten.
In einer funktionierenden Nahversorgung steckt aber auch ein gutes Stück Vitalisierung der Innenstadt. Denn wer sich dort täglich zum Einkauf trifft, der bringt Leben mit und soziales Miteinander ein. Und ganz abgesehen davon lohnt sich in einer belebten Innenstadt auch die Ansiedlung für weitere Einzelhandelssegmente und Dienstleister aller Art ‒ ein ewiger Kreislauf mit wechselseitigen Wirkungen.
Genau daran sollte man denken, wenn man wie geschehen darüber spricht, wie viel Nahversorgung nötig ist und ob die vorhandenen Angebote von WASGAU, Kaufland und einiger im weiteren Umfeld platzierter Discounter-Märkte nicht doch ausreichen. Die Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft und die Auswahl erhöht Lust und Möglichkeit(en) zum Einkauf.