- Pirmasenser Kulturzentrum lädt anlässlich der neuen Wechselausstellung mit Fotografien von Überlebenden deutscher Konzentrationslager ein zu Lesung, Dokumentarfilm und Führungen sowie Workshopangeboten für Schulen
(Forum ALTE POST Pirmasens, 12. September bis 9. November 2025)
Pirmasens, 11. September 2025. Im 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur stehen eindrucksvolle Porträts des Fotografen Stefan Hanke von Überlebenden der deutschen Konzentrationslager im Mittelpunkt von „KZ überlebt“ im Forum ALTE POST. Vom 12. September bis 9. November 2025 gastiert die neue Wechselausstellung im Pirmasenser Kulturzentrum, unterstützt vom Bezirksverband Pfalz als Kooperationspartner. Insgesamt 60 Schwarz-Weiß-Fotos vermitteln darin mit erläuternden Begleittexten in deutscher und englischer Sprache neben Einblicken in das System der Konzentrationslager vor allem die bewegenden Lebensgeschichten der porträtierten Männer und Frauen. Zugleich schafft das Forum ALTE POST im Rahmen der Ausstellung direkte Bezüge zu Verfolgten aus der Region, deren Schicksale über QR-Codes abrufbar sind auf https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/kultur/gedenkprojekt. Zu den zahlreichen Opfern der Deportationen gehörte die Familie Schwarzschild aus Kaiserslautern – ihnen ist die vom Bezirksverband Pfalz initiierte Ausstellung „Als Kinder Auschwitz entkommen – Aus der Biographie der Familie Schwarzschild“ gewidmet, die das Stadtmuseum Altes Rathaus in der Pirmasenser Fußgängerzone im selben Zeitraum zeigt.
Während der gesamten Ausstellungsdauer besteht für Schulklassen die Möglichkeit zur Buchung von 60-minütigen Führungen durch „KZ überlebt“, angeboten werden auch Führungen mit einem anschließenden Workshop (Dauer: 120 Minuten). Das Begleitprogramm beinhaltet außerdem eine Lesung mit Klavierbegleitung (eine Veranstaltung des Festivals Euroclassic), den Dokumentarfilm „Kriegsmädchen“ (im Rahmen des Europäischen Filmfestivals der Generationen), zwei Expertenführungen sowie als Finissage eine Führung mit Stefan Hanke persönlich. Darüber hinaus erarbeitet die Museumspädagogik des Forum ALTE POST verschiedene MitMachAngebote zur selbstständigen Nutzung während des Ausstellungsbesuchs.
Das Rahmenprogramm in der Übersicht
Freitag, 12. September 2025, 18.00 Uhr, Forum ALTE POST:
Gemeinsame Vernissage zu „KZ überlebt“ und „Als Kinder Auschwitz entkommen – Aus der Biographie der Familie Schwarzschild“
Begrüßung: Dennis Clauer (Beigeordneter und Kulturdezernent der Stadt Pirmasens) und Pia Bockhorn-Tüzün (Vorsitzende des Ausschusses für Gedenkarbeit und Demokratieförderung/Bezirksverband Pfalz)
Einführung in die Ausstellung „KZ überlebt“: Stefan Hanke
Einführung in die Ausstellung „Als Kinder Auschwitz entkommen – Aus der Biographie der Familie Schwarzschild“: Ulrich Burkhart (Historiker/Gedenkarbeit Bezirksverband Pfalz) und Monika Kirks (Künstlerin „Als Kinder Auschwitz entkommen – Aus der Biographie der Familie Schwarzschild“)
Eröffnung und Danksagung: Lara Winona Basso (Kuratorin Forum ALTE POST)
Musikalische Begleitung: Walther Theisohn/Oboe, Gisela Staut/Violine und Andrii Polupan/Viola (Lehrkräfte der Herzog-Christian-Musikschule Zweibrücken)
Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 28. September 2025, 11.30 Uhr, Forum ALTE POST
Expertenführung durch die Ausstellung
Die Teilnahme kostet 7,50 Euro (Eintritt und Führungsgebühr); eine vorherige Anmeldung ist erforderlich – telefonisch unter 06331 23927-16 oder per Mail an altepost@pirmasens.de.
Samstag, 4. Oktober 2025, 19.00 Uhr, Forum ALTE POST:
„Kriegsmädchen“
Sechs Frauen, drei Kriege, ein Schicksal. Leen, Wesam, Alisa, Nermina, Ingrid und Carola sind zwischen 12 und 87 Jahre alt, aber haben eines gemeinsam: Sie haben ihre ersten Lebensjahre im Krieg verbracht. Und obwohl sie sich in völlig unterschiedlichen Lebensphasen befinden, eint sie eine weitere Eigenschaft: Sie sind außergewöhnlich starke Persönlichkeiten und führen ein Leben, über das man viel erzählen kann. Sie gewähren über einen Zeitraum von drei Jahren intime Einblicke in die dramatischsten Momente ihrer Vergangenheit, aber sie erzählen auch von ihren Träumen, die sie sich teilweise im Rahmen der Dokumentation sogar erfüllen.
Der Eintritt ist frei, allerdings ist eine vorherige Anmeldung erforderlich – entweder telefonisch unter 06331 23927-16 oder per Mail an altepost@pirmasens.de.
Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19.00 Uhr, Forum ALTE POST:
„Leiderabend“ – eine Veranstaltung des Festivals Euroclassic
In seinem witzigen, aber auch zum Nachdenken anregenden Programm erzählt Rabbi Walter Rothschild, seines Zeichens liberaler Rabbiner, Autor, Komiker und promovierter Historiker, aus seinem Leben und singt Lieder. Dabei begeistert der passionierte Geschichtenerzähler vor allem mit seinem britisch-jüdischen Witz und Charme. Begleitet wird er vom Komponisten, Pianisten und Projektanstifter Max Doehlemann am Klavier.
Karten zum Preis von 20 Euro sind erhältlich im Forum ALTE POST, Poststraße 2, telefonisch unter 06331 2392716, per Mail an kartenverkauf@pirmasens.de und via www.ticket-regional.de.
Sonntag, 26. Oktober 2025, 11.30 Uhr, Forum ALTE POST
Expertenführung durch die Ausstellung
Die Teilnahme kostet 7,50 Euro (Eintritt und Führungsgebühr); eine vorherige Anmeldung ist erforderlich – telefonisch unter 06331 23927-16 oder per Mail an altepost@pirmasens.de.
Sonntag, 9. November 2025, 11.30 Uhr, Forum ALTE POST
Finissage – Expertenführung mit Stefan Hanke durch die Ausstellung
Die Teilnahme kostet 7,50 Euro (Eintritt und Führungsgebühr); eine vorherige Anmeldung ist erforderlich – telefonisch unter 06331 23927-16 oder per Mail an altepost@pirmasens.de.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Zur Würdigung zweier berühmter Söhne der Stadt gibt es im Forum ALTE POST fest etablierte Einrichtungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Dauerausstellung Heinrich-Bürkel-Galerie mit insgesamt 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen des bekannten Romantik-Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). Zum anderen präsentiert sich das Hugo-Ball-Kabinett als interaktive Dauerausstellung über den Dada-Begründer Hugo Ball (1886-1927). Weitere Informationen sind erhältlich unter https://www.forumaltepost.de.
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