- SRAclinic+ bündelt Nachweis von Vorhofflimmern und nachfolgend kardiologische Befundung relevanter EKG-Abschnitte zu einem ganzheitlichen Präventionsangebot
- Automatisiertes Verfahren zur Schlaganfall-Risiko-Analyse von apoplex medical technologies macht Sekundärprophylaxe in Stroke Units effizienter und sicherer
Pirmasens, 15. Oktober 2020. Aus SRAclinic wird SRAclinic+ – und im Zuge dessen aus dem europaweit in über 130 Kliniken standardmäßig eingesetzten Verfahren zur automatisierten Aufdeckung von paroxysmalem Vorhofflimmern (pVHF) ein ganzheitliches Komplettsystem inklusive kardiologischer Befundung der relevanten EKG-Abschnitte. Damit vollzieht der Entwickler und Anbieter apoplex medical technologies GmbH, Pirmasens, eine Bündelung von pVHF-Detektion und bislang lediglich optional angebotener telemedizinischer Validierung.
Im Ergebnis können jetzt die SRA-Reports mit kardiologisch befundetem Vorhofflimmern direkt und ohne zeitlichen Verzug zu validen Therapieentscheidungen hinzugezogen werden. Das Vorhalten eigener Ressourcen für die Diagnose der vorgeschlagenen Flimmerepisoden ist hingegen nicht mehr notwendig. Die in das Verfahren integrierte Bewertung der von SRA generierten auffälligen fünfminütigen EKG-Abschnitte mit Anzeichen für akutes pVHF übernimmt die Deutsche Gesundheitsdienste GmbH (DEGEDI) aus Bochum mit ihrem Team qualifizierter Kardiologen. In mehr als 98 Prozent der Fälle kommt es erfahrungsgemäß zu positiven Bestätigungen.
Hochgradige Aufdeckungsraten von pVHF und keinerlei falsch-positive Ergebnisse: SRAclinic+ überzeugt mit einer Sensitivität von 97 Prozent bei hundertprozentiger Spezifität. Eine derart treffsichere pVHF-Diagnostik erhöht die Sicherheit für die Schlaganfall-Patienten und kann ihre Aufenthaltsdauer auf der Stroke Unit deutlich verkürzen. Ganz generell trägt SRAclinic+ in der einsetzenden Klinik zur Qualitätssteigerung bei und unterstützt deren Digitalisierungsstrategien.
„Unser Entscheid, die kardiologische Befundung in unsere Dienstleistung fest zu inkludieren, fußt nicht zuletzt auf den Ergebnissen der im European Journal Of Neurology veröffentlichten Studie von Gröschel, Uphaus et al.[1]“, erklärt Albert Hirtz, Geschäftsführer der apoplex medical technologies GmbH. „Bei der nachträglichen Analyse von 1.043 Patientendatensätzen hatte unser Verfahren dort mit einer Sensitivität von 97 Prozent überzeugt. Die Problemstellung der zugleich ermittelten niedrigere Spezifität von 96 Prozent haben wir aufgenommen und jetzt durch den Einsatz von SRAclinic+ gelöst.“
Hintergrund zu SRA
Das SRA (Schlaganfall-Risiko-Analyse)-Verfahren wird bei niedergelassenen Ärzten und im klinischen Bereich durchgeführt. Sowohl die primärpräventiven Frühwarnsysteme SRAdoc und SRA24 als auch das auf Stroke Units zur Ursachenaufdeckung erlittener Schlaganfälle sekundärpräventiv eingesetzte SRAclinic+ basieren auf herkömmlichen EKG-Aufzeichnungen. Die Herzrhythmusstörung pVHF ist tückischerweise schwer nachweisbar, weil sie oft unregelmäßig, plötzlich und unbemerkt auftritt und daher viele Betroffene ihr einhergehendes Schlaganfall-Risiko gar nicht kennen.
Hier hilft SRA weiter: Mithilfe von SRAdoc lassen sich im Rahmen des Screenings einer einstündigen EKG-Aufzeichnung die Patienten mit erhöhtem Risiko für pVHF selektieren; hierbei muss ein Flimmerereignis nicht zwingend während der EKG-Aufzeichnung aufgetreten sein. Gewissheit schafft SRA24 bei Patienten, die beim Screening mit SRAdoc mit Risiko aufgefallen sind. So können Flimmerepisoden über die Analyse von bis zu dreitägigen EKG-Aufzeichnungen mit SRA-Algorithmen nachgewiesen werden. Bei SRAclinic+ schließlich handelt es sich um ein nach gleichem Prinzip arbeitendes Verfahren für die Sekundärprävention in Stroke Units. Dort erfolgt im klinischen Bereich die Suche nach pVHF bei Patienten nach eingetretenem Schlaganfall oder TIA (Transitorische ischämische Attacke). Ziel des Einsatzes ist, möglichst früh wirksame Therapien einzuleiten und Folgevorfälle zu vermeiden. Das Basisprodukt SRAclinic ist nur noch auf Nachfrage als Downgrade des jetzt um die externe kardiologische Befundung ergänzten Komplettverfahrens SRAclinic+ erhältlich.
[1] Prof. Dr. med. Klaus Gröschel, Dr. med. Timo Uphaus et al.: „Automatic Holter-ECG analysis in ischemic stroke patients to detect paroxysmal atrial fibrilation: ready to replace physicians?“
► https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ene.14250
Ergänzendes über apoplex medical technologies
Die apoplex medical technologies GmbH wurde 2004 im westpfälzischen Pirmasens gegründet und hat sich im Bereich der Medizintechnik auf neue und innovative Technologieprodukte für die Schlaganfallprävention im weltweiten Einsatz spezialisiert. Seinen Schwerpunkt legt das Tochterunternehmen der Geratherm Medical AG auf leicht anwendbare und effiziente Methoden des sogenannten Patienten-Screenings mittels medizintechnischer Anwendungen zur Vermeidung von Schlaganfall und vaskulärer Demenz. Das SRA (Schlaganfall-Risiko-Analyse)-Verfahren ist das erste praktikable Screening-Verfahren für paroxysmales Vorhofflimmern. Es steht in Varianten für die als Stroke Units bezeichneten Schlaganfallspezialstationen und für den Einsatz in Arztpraxen zur Verfügung. apoplex medical technologies wird durch ein umfangreiches akademisches und klinisches Netzwerk unterstützt, das die eigenen Kernkompetenzen aus den Bereichen Mathematik, Physik und Medizin fachlich ergänzt. Weitere Informationen sind unter https://apoplexmedical.com abrufbar.
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