- Einzigartiges Mosaik mit vielfältigen Motiven aus Fauna und Flora sorgt auf eindrucksvoll großer Fläche für eine sichtbare Verschönerung des Stadtbilds
- Tatkräftige Unterstützung aus aller Welt für federführende chilenische Künstlerin Isidora Paz López bei der Umsetzung
- Komplettfinanzierung des Projekts durch die Liselott-und-Klaus-Rheinberger-Stiftung
Pirmasens, 10. Dezember 2019. Über 100 Künstler – 24 Länder – 1 Mission: Mit der Pirmasenser „Vogeltreppe“ wurde am Sonntag, 8. Dezember 2019, im Rahmen einer kleinen Feierstunde ein ganz besonderes Beispiel lebendiger Mosaikkunst im öffentlichen Raum eingeweiht. Auf einer Fläche von rund 70 Quadratmetern schmücken jetzt zahllose farbenprächtige Motive aus Flora und Fauna den Turm der früheren Felsentreppe in der Schäferstraße. Für die Verwandlung der zuvor schmucklosen Betonfassade in das eindrucksvolle Kunstwerk inmitten der Pirmasenser City hat das Stadtmarketing zusammen mit dem Pirmasens Marketing e. V. die Künstlerin Isidora Paz López beauftragt. In ihrer Heimat hat die Chilenin bereits mehrere Großprojekte dieser Art umgesetzt, so etwa die Mauern einer U-Bahn-Station in Puente Alto mit der farbenfrohen Silhouette eines pittoresken Gebirges verschönert.
Die kleinen Kunstwerke für die „Vogeltreppe“ sind über ein knappes Jahr hinweg in mehr als 10.000 Arbeitsstunden in einem „offenen Atelier“ im Rheinberger-Gebäudekomplex aus mehreren tausend zu Mosaikteilchen verarbeiteten Keramikfliesen entstanden. Dabei erhielt die heute im nahen Hinterweidenthal beheimatete Isidora Paz López tatkräftige und unentgeltliche Unterstützung von mehr als 100 Künstlern aus aller Welt – diejenigen, die nicht persönlich kommen konnten, haben ihre Beiträge per Post geschickt. Für das deutschlandweit einzigartige Projekt flatterten insgesamt 170 Vogel-Motive nach Pirmasens. Zu sehen sind heimische sowie in Europa und der Welt beheimatete Vögel, beispielsweise mit dem Dodo aber auch eine bereits ausgestorbene Art. Auf diese Weise zeigt die „Vogeltreppe“ nicht nur die Schönheit der Vögel, sondern betont auch die Bedeutung des Schutzes aller lebenden Arten auf der Erde.
Die Kosten des Projekts in Höhe von 50.000 Euro wurden durch eine großzügige Zuwendung der Liselott-und-Klaus-Rheinberger-Stiftung gedeckt. Weitere Unterstützung kam von den zwei führenden deutschen Keramikfliesenherstellern Villeroy & Boch und Agrob Buchtal mit der Lieferung des hochwertigen Fliesenmaterials.
Zwischen Juni und September 2019 hatte die Pirmasenser Stadtverwaltung zunächst die 1969/70 erbaute und 131 Stufen zählende Felsentreppe instandgesetzt. Eine Sanierung der Betonkonstruktion hätte ohnehin bald angestanden und wurde vorgezogen, um eine gute Grundlage für das Kunstwerk zu schaffen. Ende September begann Isidora Paz López mit Montage bzw. Anbringung der einzelnen Fliesenelemente mittels eines speziellen Zweikomponentenklebers. Die verbauten Mosaik-Elemente wiegen zusammen rund zwei Tonnen.
„Mit der ‘Vogeltreppe‘ erstrahlt inmitten von Pirmasens von nun an ein einzigartiges Kunstwerk, das mit seiner Fülle an liebevoll entworfenen Motiven und der Farbenpracht wahrlich für einen außergewöhnlichen Hingucker im urbanen Stadtbild sorgt“, zeigt sich Oberbürgermeister Markus Zwick begeistert. „Unser Dank geht an die wunderbare Künstlerin Isidora Paz López und ihre vielen Mitstreiter aus Nah und Fern, die in unermüdlicher und buchstäblich kleinstteiliger Arbeit diese Meisterleistung kreiert haben, und natürlich an die Liselott-und-Klaus-Rheinberger-Stiftung für die komplette Übernahme der Kosten. Auf der ‘Vogeltreppe‘ wird künftig sicher mancher sehr gerne aus der Puste kommen, denn so kann man innehalten und die vielen faszinierenden Details in aller Ruhe betrachten.“
„Die ‘Vogeltreppe‘ ist ein gutes Beispiel dafür, dass gut Ding nun mal Weile haben will: Von der ersten Projektidee bis zur Weichenstellung, dem Start des Projekts und seiner Fertigstellung sind vier bis fünf Jahre vergangen“, so Rolf Schlicher, Leiter Stadtmarketing der Stadt Pirmasens und Geschäftsführer Pirmasens Marketing e.V. „Wir freuen uns heute über die Einweihung eines prächtigen, für alle gut sichtbaren Kunstwerks, das unser Stadtbild verschönert und allein schon im Vorbeigehen für gute Laune sorgt.“
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter www.pirmasens.de erhältlich.