- Neue Wechselausstellungen im Pirmasenser Kulturzentrum Forum ALTE POST und im Stadtmuseum Altes Rathaus zeigen zahlreiche noch nicht veröffentlichte Zeichnungen des Malers Heinrich Bürkel
- Werk-Auswahl aus umfassendem Bestand der Stadt verbindet zum 150. Todestag von Bürkel dessen Heimaten Pirmasens, München und Italien
(Forum ALTE POST Pirmasens und Stadtmuseum Altes Rathaus Pirmasens, 29. Juni bis 25. August 2019)
Pirmasens, 24. Mai 2019. „Schatzkammer Bürkel – Heimaten im Spiegel von Architektur und Natur“: Vom 29. Juni bis 25. August 2019 präsentieren in Pirmasens das Kulturzentrum Forum ALTE POST und das Stadtmuseum Altes Rathaus ausgewählte Zeichnungen von Heinrich Bürkel (1802-1869). Anlass ist der 150. Todestag des in der westpfälzischen Stadt geborenen Malers, dessen Werk bereits seit April 2014 eine eigene eindrucksvolle Dauerausstellung mit 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen im Forum ALTE POST gewidmet ist. Für die neuen Wechselausstellungen an zwei Standorten wurden zahlreiche Zeichnungen aus dem insgesamt rund 2.000 Arbeiten umfassenden städtischen Bestand zusammengestellt, der weltweit größten zusammenhängenden Sammlung zum Künstler. Der Titel verweist dabei auf das Thema des diesjährigen rheinland-pfälzischen Kultursommers „heimat/en“. Dieser ungewöhnliche Plural korrespondiert auf bemerkenswerte Weise mit Bürkels Lebensweg, der ihn in jungen Jahren von seiner Heimat Pirmasens nach München sowie in seine zwischenzeitliche Wahlheimat Italien führte. Das Publikum kann sich somit auf eine ebenso spannende wie vielfältige Auswahl an Bildern aus der Region um München und aus Italien freuen.
Die Vernissage zu „Schatzkammer Bürkel – Heimaten im Spiegel von Architektur und Natur“ ist am Freitag, 28. Juni 2019, um 19.00 Uhr im Forum ALTE POST. Das Ausstellungsevent im Stadtmuseum Altes Rathaus findet am Montag, 29. Juli 2019, um 19.30 Uhr statt. Mit einem Vortrag „… den das Werk mus den Meister loben – die Pirmasenser Sammlung Heinrich Bürkel“ gibt Stadtarchivarin Heike Wittmer einen Überblick über die Entstehung der Sammlung und stellt dabei einige Pirmasenser Besonderheiten vor.
Für die zeitgleichen Ausstellungen aus der „Schatzkammer Bürkel“ gibt es ein Kombiticket, mit dem der einmalige Besuch aller Ausstellungen im Forum ALTE POST und im Stadtmuseum Altes Rathaus möglich ist.
Das weitere Rahmenprogramm im Forum ALTE POST umfasst unter anderem Überblicks- und Themenführungen in den monatlichen Reihen „Kunst mit Kind“, „Kunst-Pause“, „Kunst-Stück“ und „Kunst am Sonntag“ sowie „Kunst-Werk“-Workshops für Kinder und Jugendliche. Für Kindertagesstätten und Schulen bietet das museumspädagogische Team zusätzliche Workshops an, diese können jeweils individuell für verschiedene Altersgruppen und Klassenstufen gebucht werden.
Die drei Heimaten Heinrich Bürkels
Bezogen auf das übergreifende Thema „Heimaten“ konzentriert sich das Forum ALTE POST auf Aspekte der Architektur im Werk des Pirmasensers Bürkel mit konkreten Orten wie Gebäuden, Straßen und Dörfern in der Münchner Region und Italien. Präzise gezeichnet und dokumentiert sowie im Kontrast zur Umgebung inszeniert, zeigen sie Heim- und Arbeitsstätten als Heimaten unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen. Das Stadtmuseum Altes Rathaus wiederum beleuchtet die Natur von Heimaten mit Landschaften, Bäumen, Gebirge und Seen. Charakteristisch für Bürkels Arbeit ist es hierbei, mit überaus genauen und vielfältigen Naturzeichnungen seine detaillierten Gemälde in einen entsprechend üppigen Kontext zu stellen.
Die Heinrich-Bürkel-Galerie im Forum ALTE POST
Durch exemplarische Bildvergleiche zwischen Gemälden, Vorstudien und Skizzen veranschaulicht die Dauerausstellung Heinrich-Bürkel-Galerie im Forum ALTE POST, welche bildnerischen Innovationen der Künstler im Vorfeld der klassischen Moderne entwickelte, vor allem als Wegbereiter der sogenannten Münchner Schule. Anhand der zahlreichen, zum Teil erst in den vergangenen Jahren aus privatem Besitz in den USA nach Pirmasens überführten, Meisterwerke und ergänzt durch Leihgaben lässt sich so eine neue Perspektive auf Bürkels Werk gewinnen. Darüber hinaus eröffnen Dokumente aus seinem Nachlass und zeitgenössische Kommentare von Kunstkritikern oder befreundeten Malern wie Carl Spitzweg weitere Einblicke in sein berufliches und privates Leben.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Zur Würdigung zweier berühmter Söhne der Stadt gibt es im Forum ALTE POST fest etablierte Einrichtungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Dauerausstellung „Heinrich Bürkel – Landpartie“ mit insgesamt 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen des bekannten Romantik-Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). Zum anderen präsentiert sich das Hugo-Ball-Kabinett als interaktive Dauerausstellung über den Dada-Begründer Hugo Ball (1886-1927). Weitere Informationen sind erhältlich unter http://www.forumaltepost.de.
Zum Stadtmuseum Altes Rathaus
Das Stadtmuseum Altes Rathaus ist bereits seit 1963 die Wiege der Stadtgeschichte Pirmasens. Mit seiner umfangreichen Sammlung konnte das Museum zur 200-Jahr-Feier der Stadt Pirmasens einziehen. Zuvor diente das Gebäude, seit seiner Erbauung im Jahr 1771, der Stadtverwaltung als Sitz und Gefängnis. Im zweiten Weltkrieg bis auf die Fassade zerstört, konnte es erst spät wieder aufgebaut werden, unter der Aufstockung eines Stockwerkes und dem kompletten Neubau der Räume in Stahlbeton. Heute beherbergt das Haus eine umfangreiche Dauerausstellung zur 250-jährigen Stadtgeschichte und eine Dauerausstellung mit Werken der aus Pirmasens stammenden Scherenschnittkünstlerin Elisabeth Emmler.
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