- Bund und Land Rheinland-Pfalz fördern Stadtumbau in Pirmasens von 2018 bis 2021 mit insgesamt 7,2 Mio. Euro ‒ Mögliche Ausweitung des Förderrahmens kann Volumen bis 2029 auf maximal 24 Mio. Euro erhöhen
- Stadt Pirmasens leistet als Vorbedingung zehnprozentigen Eigenanteil ohne zusätzliche Kreditaufnahme
Pirmasens, 26. April 2018. Bei der weiteren Entwicklung seiner Innenstadt kann das westpfälzische Pirmasens mit einer auf lange Zeit ausgelegten Förderung durch den Bund und das Land Rheinland-Pfalz rechnen. Das bewilligte Gesamtvolumen aus den Förderkulissen Soziale Stadt und allgemeiner Städtebauförderung beläuft sich auf 7,2 Mio. Euro, die von 2018 bis 2021 in jährlichen Tranchen von jeweils 1,8 Mio. Euro ausgezahlt werden. Darüber hinaus besteht die Option zur Verlängerung des Förderzeitraums um weitere acht Jahre; bis 2029 könnte dann das Gesamtbudget auf 24 Mio. Euro angewachsen sein. Voraussetzung für die erfolgte Bewilligung waren Bereitschaft und Befähigung der Stadt Pirmasens, auf die Anteile von Bund (33 Prozent) und Land (57 Prozent) einen Eigenanteil von zehn Prozent ohne Aufnahme zusätzlicher Kredite einzubringen.
Die jetzt bereitstehenden Mittel können vielfach eingesetzt werden, um weitere wertvolle Akzente für die Stadtentwicklung zu setzen. Möglich werden jetzt zum Beispiel der Ankauf strategisch erforderlicher Grundstücke und Immobilien im Zentrum wie auch das Fördern von Wohnungs- und Gewerbemodernisierung. Ferner bereits angedacht sind die Einrichtung eines Quartiers- und City-Managements sowie die Mitfinanzierung von Impulsprojekten. Außerdem sollen Anreize für Privatinvestoren gesetzt werden beispielsweise durch Planungsunterstützung via Architektengutschein. Von Treibern wie diesen verspricht sich die Stadtführung eine Hebelwirkung auch auf private Investoren.
Beschleunigung bereits verankerter Stadtentwicklungsszenarien
„Wir sind als Stadt außerordentlich dankbar für die Aufnahme in das Programm“, erklärt Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Für uns ist es wie ein Sechser im Lotto ‒ allerdings nicht als Glücksspiel, sondern Ergebnis eines langanhaltenden Vorbereitungs- und Überzeugungsprozesses. Schließlich beschäftigt sich Pirmasens seit dem Jahr 2000 intensiv mit einem Stadtentwicklungskonzept, das eine nachhaltige und langfristige Entwicklung ermöglicht.“ So wurden in einem ersten Schritt unter anderem bereits die große Herausforderung der Konversion bewältigt, Gewerbegebiete sukzessive ausgebaut und mehrere städtebauliche Maßnahmen mit Signalwirkung durchgeführt. Unter reger Bürgerbeteiligung über Runde Tische und Werkstattgespräche schuf man zudem gut strukturierte Planszenarien und die geeigneten Werkzeuge zu deren Umsetzung. „Das bereitgestellte Budget ist uns hierfür eine überaus wertvolle Hilfe und bedeutet zugleich eine große Chance für die Stadt und Einwohner“, so Dr. Matheis weiter.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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