- Auszeichnung des Pirmasenser Netzwerks zur Verbesserung der Bildungschancen für Kinder und Jugendliche in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement in Kommunen“
- Preisverleihung am 3. Dezember 2016 im Festsaal der Mainzer Staatskanzlei in Anwesenheit von Ministerpräsidentin Malu Dreyer
Pirmasens, 5. Dezember 2016. Erneut macht Pirmasens durch eine überregionale Auszeichnung positiv auf sich aufmerksam: Der Pakt für Pirmasens gehört zu den Gewinnern des diesjährigen BrückenPreises in der Kategorie ‚Bürgerschaftliches Engagement in Kommunen‘. Damit hat nach der „Lern- und Spielstube am Asternweg in der Ohmbach“ der Fördergemeinschaft Ohmbach e.V. im Jahr 2012 erneut eine Pirmasenser Einrichtung die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung erhalten. Mit ihr ehrt das Land Rheinland-Pfalz jährlich Projekte, Organisationen und Bürger für ihr bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Integration.
Das 2008 vom Pirmasenser Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis ins Leben gerufene Netzwerk Pakt für Pirmasens hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bildungschancen sozial benachteiligter Kinder und Jugendlichen mittels schneller, direkter und unbürokratischer Hilfe jenseits herkömmlicher Strukturen zu verbessern. Neben Dr. Matheis und der Pakt-Koordinatorin Sabine Kober gehörten zehn aktiv im Pakt tätige Ehrenamtliche der Delegation an, die im Rahmen einer Feierstunde am 3. Dezember in der Mainzer Staatskanzlei den BrückenPreis 2016 aus den Händen der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer entgegennehmen durfte.
Die „Lebensweg- und Familienbegleitung“ ist das zentrale Projekt im Pakt für Pirmasens, führt die unabhängige Jury in ihrer Begründung für die Verleihung des BrückenPreises an das Pirmasenser Netzwerk auf. Weiter heißt es: „Ehrenamtliche Familienbegleiter werden frühzeitig in Familien tätig, wenn Entwicklungsdefizite der Kinder erkennbar werden. Die Familienbegleiter unterstützen die Familien und ihre Kinder im Alltag, bis die Familien diese Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen können. Besonders beeindruckend ist, dass die aktive Mitwirkung und das konkrete Engagement eng verbunden sind mit dem Anspruch auf Partizipation und Beteiligung. Ein regelmäßig öffentlich tagender ‘Runder Tisch‘ unter Leitung des Oberbürgermeisters fungiert als basisdemokratisches Forum. Hier werden Schwerpunkte und soziale Projekte diskutiert und beraten.“
Vielfach ausgezeichnet
Die hohe Wertschätzung des Pakts für Pirmasens zeigte sich bereits durch mehrfache Auszeichnungen in der Vergangenheit, darunter die Ehrung als ‚Bildungsidee‘ beim Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ 2011 oder auch der Deutsche Engagementpreis 2012 des Bündnisses für Gemeinnützigkeit in der Kategorie ‚Politik und Verwaltung‘. Im Oktober 2016 hat zudem das nexus Institut im Auftrag der Bertelsmann Stiftung dem Kindernetzwerk nach einer zehnmonatigen Begleitung eine echte Vorbildfunktion bescheinigt für die gelungene Kooperation von Kommune, Ehrenamt, Akteuren aus Wirtschaft, Kirche und gemeinnützigen Organisationen. Hervorgehoben wurden darüber hinaus der ganzheitliche Ansatz, die basisdemokratischen Entscheidungsprozesse sowie die flachen, flexiblen Strukturen (s. hierzu auch: https://ars-pr.de/presse/20161028_psp).
Wer sich aktuell einen eigenen Eindruck von den verschiedenen Projekten und Initiativen im Pakt für Pirmasens machen möchte, hat die Gelegenheit dazu am Donnerstag, 15. Dezember 2016: Anlässlich des kürzlich erfolgten Umzugs in neue Räume in der Marienstraße 6 veranstaltet das Koordinierungsbüro dort von 11 bis 19 Uhr einen „Tag der offenen Tür“.
Hintergrund BrückenPreis
Engagement leben. Brücken bauen. Integration stärken in Zivilgesellschaft und Kommunen in Rheinland-Pfalz. Mit dem BrückenPreis sollen Projekte und Organisationen in Rheinland-Pfalz geehrt werden, die mit ihrem Engagement das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, die Begegnung und den Dialog von Jung und Alt, das Zusammenleben mit unseren europäischen Nachbarn sowie die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Hautfarbe fördern. Kommunen werden mit dem BrückenPreis für ihre Bemühungen im Bereich der kommunalen Engagement- und Beteiligungsförderung ausgezeichnet.
Hintergrund Pakt für Pirmasens
Aktuell betreut der Pakt für Pirmasens rund 1.030 Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 20 Jahren sowie deren Eltern. Darunter sind 317 Jungen und Mädchen aus Familien von Asylsuchenden. Etwa 90 Prozent der Betroffenen kommen aus Familien, die Hartz IV beziehen. Momentan sind im Pakt für Pirmasens rund 100 Betreuer aktiv. Vom Pakt-Büro aus werden ca. 20 laufende Sozialprojekte gesteuert. Die Brandbreite reicht vom gemeinsamen Kochen über das Sonnendiplom bis hin zu speziellen Freizeitgestaltungen und der Lebenswegbegleitung. Dazu kommen zahlreiche Einzelaktionen. Die Arbeit des Pakt für Pirmasens wird von 63 Kooperationspartnern unterstützt. Außerdem arbeitet er mit 51 Vereinen, Organisationen und Verbänden sowie 58 Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten zusammen.
Der Pakt für Pirmasens wurde 2008 durch Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis ins Leben gerufen. Das Ziel: Kinder aus sozial benachteiligten Familien durch individuelle Hilfen die bestmöglichen Entwicklungs-, Bildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Der Pakt für Pirmasens greift dabei auf ein bestehendes Netzwerk von Hilfsangeboten zurück und koordiniert staatliche und ehrenamtliche Initiativen.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
20161205_psp