- Stipendiaten-Ausstellung des Künstlerhauses Schloss Balmoral gastiert zum Dada-Jahr vom 16. September 2016 bis 15. Januar 2017 in Pirmasenser Kulturzentrum
- Sammlung mit Dada-inspirierten Werken von 15 jungen Künstlern zeigt breites Spektrum unterschiedlichster Genres
Pirmasens, 12.09.2016. Pirmasens feiert das Dada-Jahr 2016 – und passend dazu steht Hugo Ball, der berühmte Sohn der Stadt und Dada-Mitbegründer, mit seinem Lautgedicht „Seepferdchen und Flugfische“ Pate für die gleichnamige Ausstellung, die vom 16. September 2016 bis zum 15. Januar 2017 im Forum ALTE POST zu sehen ist. Die im Pirmasenser Kulturzentrum präsentierten Arbeiten von insgesamt 15 Stipendiaten des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz zeigen dabei mit einer großen Bandbreite verschiedenster Genres, wie Dada im zeitgenössischen Kunstschaffen in jeweils ganz eigener Ästhetik angewandt werden kann. Das Spektrum umfasst sowohl Fotografien, skulpturale Installationen und Objekte sowie Malerei und Zeichnungen als auch Videoanimationen, Multimedia-Installationen und Collagen, Keramiken, Fundstücke und räumliche Interventionen.
Die Ausstellung „Seepferdchen und Flugfische“ erfolgt in Kooperation mit dem Künstlerhaus Schloss Balmoral, dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und den Thermen am Viehmarkt, Trier. Zum Begleitprogramm im Forum ALTE POST gehören öffentliche Führungen – ohne Anmeldung – sowie offene Rundgänge für Einzelbesucher, Familien und Kleingruppen mit max. sechs Personen (Kosten: Erwachsene 1,50 Euro zzgl. 5 Euro Eintritt, ermäßigt 3 Euro). Außerdem werden Workshops für Kinder und Erwachsene angeboten und Cecile Prinz, Kuratorin im Forum ALTE POST, führt durch die Ausstellung.
„‘Seepferdchen und Flugfische‘ zeigt in beeindruckender Weise auf, wie heutige Künstler in ihrem Schaffen auf vielfältigste Art an dadaistische Ideen anknüpfen, wenn etwa skulpturale Rauminstallationen in einen Dialog mit Collagen, Übermalungen, Fundstücken, Fotografien und Videoarbeiten treten“, kommentiert Cecile Prinz. „Interessant ist in diesem Zusammenhang, mit welchen Strategien die Künstler sich an der Dada-Thematik und -Ästhetik erproben und dabei zu ganz eigenen Ergebnissen kommen.“
Gegenwärtige Transformationen des Dada
Nach dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck sowie den Thermen am Viehmarkt in Trier präsentiert das Forum ALTE POST mit „Seepferdchen und Flugfische“ die Abschlussausstellung des Stipendiatenjahrgangs 2015 des Künstlerhauses Schloss Balmoral. Darin werden Gesten des Dada mit seinem Willen zur Erneuerung überkommener bürgerlicher Ideale ebenso erprobt wie eine Verknüpfung von Kunst und Alltagsleben. So greifen etwa Skulpturen die Formensprache Hans Arps auf und kreieren Objekte, die eine mögliche Aktivierung durch die Betrachter andeuten.
Beteiligt an der Ausstellung waren die Künstler Jonathan Baldock, Joana BC, Isa Bordat, Selket Chlupka, Micha Das Bach, Andrea Dettmar, Carola Deye, Sebastian Haslauer, Stefanie Klingemann, Ahram Kwon, Anna Lehmann-Brauns, Stefan Mildenberger, Johanna Smiatek, Željko Vidović sowie Ina Weber. In ihren Werken verdeutlichen sie, welchen Einfluss die avantgardistische Denkweise und Ästhetik auf die heutige Kunstpraxis haben. Hierbei gehen sie ganz eigene Wege und entziehen sich – wie Dada auch – einer genauen Definition, was sich in den unterschiedlichen Ansätzen der jeweiligen Arbeiten klar widerspiegelt.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Weitere Informationen sind unter http://www.forumaltepost.de erhältlich.
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