Bahnfahren gilt als umweltfreundlich, gerade wegen des niedrigen Energieverbrauchs pro Passagier beim Zugantrieb. Gern wird allerdings „unters Gleis gekehrt“, dass die Umwelt-Bilanz von der zu erhaltenden Infrastruktur wie Schienennetz, Weichen und Bahnhöfen reichlich verhagelt wird.
Andererseits wissen wir alle, wie maßgeblich der Flugverkehr das Weltklima aufheizt – Fliegen ist die klimaschädlichste Art überhaupt sich fortzubewegen. Dies alles ins Kalkül gezogen, sollte man von unserer Klimaschutzpolitik entsprechende Steuer(ungs)impulse erwarten – sowieso von einer Bundesregierung mit Grünen-Beteiligung und grüner Umwelt-Ministerin.
Die Realität mag überraschen: Kerosin bleibt hier zulande abgabenbefreit und nach wie vor entfällt auf internationale Flüge keine Mehrwertsteuer. Auf der anderen Seite zahlt die Bahn für den Dieselkraftstoff ihrer Triebwägen den vollen Mineralölsteuersatz! Philosophie und exekutives Handeln passen schlichtweg nicht zusammen, die sich ableitende Lenkungswirkung ist fatal – wie kann so etwas sein?
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Ohne Frage keine Antwort. Selbst wenn jedoch in schnelllebigen Zeiten die Publikationsflut unsere Aufmerksamkeit schier verschlingt, fragt man sich hier und dort: Warum stellt niemand diese Frage? Die kleine Serie „Question worth asking“ holt dies nach.