Geht doch: Pirmasens kriegt (nun endlich) seine Jugendherberge. Seit 2008 war das Thema präsent, unzählig viele Objekte wurden seither geprüft, diskutiert und aus den unterschiedlichsten Gründen auch wieder verworfen. Aber so manchem Unkenruf zum Trotz kommt jetzt acht Jahre später das erfreuliche Signal aus dem Rathaus: Mit der ehemaligen Hauptpost hat der erklärte Favorit das Rennen gemacht. Das Jugendherbergswerk (DJH) will das denkmalgeschützte Anwesen in eine moderne Hotellerie mit familiengerechten Preisen umbauen und bei der Gelegenheit entsteht auch gleich ein neues Jugendhaus mit.
Die geplanten 160 Betten der City-Jugendherberge sollen für etwa 28.000 Übernachtungen pro Jahr sorgen ‒ von Familien, Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen. Das Besondere daran neben der zentral innerstädtischen Lage, die wertvolle Impulse für die Belebung der Innenstadt und ein Mehr an Kaufkraft verspricht, ist sicherlich die einzigartige Verkehrsanbindung: einen Steinwurf vom Hauptbahnhof gelegen und nur einen Katzensprung von der vierspurigen B10 entfernt mit Anbindung an A8 und A62.
Gut Ding will Weile haben, das hat sich einmal mehr am Horeb bewiesen. Denn was einst im städtebaulichen Plan verabschiedet wurde, nimmt immer mehr Gestalt an und das städtebauliche Konzept geht Stück für Stück auf. Heute bereits reicht die innerstädtische Achse vom Hauptbahnhof über das Kulturzentrum Forum ALTE POST und das Science Center Dynamikum mit dem angeschlossenen Naherholungsgebiet Strecktalpark bis hin zur Fußgängerzone. Und in zwei Jahren etwa kommt nun ein touristisch wertvolles Bindeglied in Form einer Jugendherberge dazu.
Es braucht keine Kristallkugel, um das Abstrahlungspotenzial zu erkennen auch für jene Investoren, die den Impuls im direkt anschließenden Bereich der Joß- und Turnstraße aufnehmen werden. Der Neubau einer modernen Sportstätte für den TV Pirmasens als größtem Sportverein der Stadt ist nur ein Beispiel dafür. Apropos TVP: Auch hier ergeben sich mit der unmittelbaren Nähe des Vereins zu Jugendherberge und Jugendhaus natürlich äußerst interessante Synergiepotenziale.
Es geht also weiter voran in Pirmasens. Und lässt man die letzten Jahre Revue passieren, sicherlich nicht in Windeseile und auch nicht mit Siebenmeilenstiefeln, dafür aber bemerkenswert zielgerichtet.