- Daniel-Theysohn-Stiftung unterstützt Evangelische Kirchengemeinde Rodalben bei dringend notwendiger Sanierung des Kirchendachs mit 180.000 Euro – Gebäude des Glaubens und Lebens erhalten
- Erhebliche Feuchteschäden erfordern kompletten Rückbau und Neueindeckung der denkmalgeschützten altdeutschen Schiefereindeckung inklusive Erneuerung der Dachbodenschalung und -dämmung
- Gesamtkosten von über 500.000 Euro lassen finanzielle Möglichkeiten der Kirchengemeinde trotz hoher Rücklagen und zahlreicher zweckgebundener Spenden an ihre Grenzen stoßen
Ludwigswinkel, 3. Dezember 2025. Die von dem Ehepaar Daniel und Ruth Theysohn im Jahr 1970 ins Leben gerufene Daniel-Theysohn-Stiftung gehört zu den bedeutendsten privaten Förderinstitutionen in der Südwestpfalz; viele regionale Projekte wären ohne die Mittel der Stiftung nicht realisierbar. Zu den vielfältigen regionalen Förderschwerpunkten gehören Denkmalschutz und Denkmalpflege. In eben diesem Kontext unterstützt die in Ludwigswinkel ansässige Daniel-Theysohn-Stiftung jetzt die Evangelische Kirchengemeinde Rodalben bei der dringend notwendigen Sanierung ihres Kirchendachs. Die denkmalgeschützte und noch im Originalzustand befindliche altdeutsche Schiefereindeckung des 1930 errichteten multifunktionalen Gebäudes der Gemeinde mit ihren rund 1.600 Gläubigen in Rodalben und Clausen war bereits 2024 in Folge eines Nässeeinbruchs brüchig und undicht geworden, auch im Dachraum selbst ist es zur Durchfeuchtung gekommen. Die Fördersumme von 180.000 Euro fließt in die unumgängliche Sanierung der Kuppeldach-Konstruktion der liebevoll auch als „Kaffeemühle“ bezeichneten kleinen Kirche inklusive neuer Schalung und Eindeckung. Zur Deckung der Gesamtkosten von über 500.000 Euro reichen die finanziellen Mittel der Gemeinde trotz vorhandener Rücklagen und Spenden kaum aus.
„Die Ortsbild-prägende Evangelische Kirche mit ihrem unverwechselbaren Schieferdach stellt ein bedeutendes architektonisches wie kulturelles Zeugnis in Stadt und Region dar. Mehr als das bietet sie seit Generationen den Gemeindemitgliedern aus Rodalben und Clausen im wahrsten Sinne des Wortes ein Dach über dem Kopf, das es zu erhalten gilt“, erklären der Vorstandsvorsitzende Hans G. Pieper und der Geschäftsführer Gerhard Andreas. Besonders beeindruckt zeigt sich die Stiftungsführung von dem hohen Engagement und der emotionalen Bindung aller Beteiligten vor Ort, den Dreh- und Angelpunkt ihres Gemeindelebens zu bewahren.
Emotionale glaubensintensive Bindung an das Kirchengebäude
Für Pfarrerin Katja Adam ist die Sanierung der Kirche mit ihrem einzigartigen Dach mehr als bloße Baumaßnahme. Seit 2014 ist die gebürtige Rodalberin in ihrer Evangelischen Kirchengemeinde tätig und sieht darin ein „Gebäude des Glaubens und Lebens“, dessen Erhalt alternativlos sei, wenn man ihre Gemeinde nicht im wahrsten Sinne des Wortes obdachlos werden lassen wolle. Bis zu 130 Sitzplätze bietet der Kirchenraum der „Kaffeemühle“ für Gottesdienste und religiöse Feierlichkeiten, auf den unteren Stockwerken befinden sich Gemeindesaal und Jugendraum. „Wir würden nicht nur unsere liebgewonnene Kirche verlieren, sondern das einende Band unserer Gemeinde – der Ort, wo Junge und Alte, Kirchennahe und Kirchenferne, Große und Kleine, Begeisterte und Fragende, Einzelne und Gruppen zusammenkommen und Gott im Leben großschreiben“, so die Pfarrerin.
Die Finanzierung des ambitionierten Projekts gestaltete sich schwierig. Schlüsselzuweisungen aus der Kirchensteuer kann die Gemeinde auf eine festgeschriebene Instandhaltungsrücklage zurückgreifen, außerdem wurden über das Presbyterium und Gemeindemitglieder mehrere Spendenaktionen durchgeführt. „Mit der dringend notwendigen Sanierung geht unsere Gemeinde finanziell ans Eingemachte und hoffentlich nicht auch ein Stück darüber hinaus“, sagt Pfarrerin Adam. „Wir haben daher Anfang September bei der Daniel-Theysohn-Stiftung einen Förderantrag gestellt und sind glücklich und dankbar für ihre Unterstützung.“ Denn schließlich wäre das Projekt nur äußerst knapp durch Eigenmittel zu finanzieren gewesen ohne Spielraum für unvorhersehbare Zusatzarbeiten. Außerdem hätten in den kommenden Jahren keinerlei Mittel mehr für weitere Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung gestanden, die für den Fortbestand des Kirchengebäudes essenziell sind.
Hintergrund: Gut geplantes und kompaktes Projekt
Bereits die erste Sichtung durch das Pirmasenser Architekturbüro arnold + partner im September 2024 hatte ergeben, dass die marode und undicht gewordene Dacheindeckung nicht mehr zu erhalten und dringend zu erneuern ist. Dies wurde im veranlassten Sachverständigengutachten des Dachdeckermeisters Kurt Reiner aus Emmelshausen bestätigt. Das daraufhin veranschlagte und ausgeschriebene Projekt brachte neben den Vorgaben des Denkmalschutzes insbesondere die Herausforderungen mit sich, ein für den Kuppelbau geeignetes Sondergerüst (Benoit Gerüstbau GmbH, Dellfeld) zu stellen sowie die Schalung und Eindeckung abschnittsweise von der Turmspitze bis zur Traufe abzutragen und neu zu errichten. Dies hatte zur Folge, dass sich das komplette Schadensbild erst spät zeigen würde. Für die Dacharbeiten ist mit der Reiner-Dach GmbH & Co. KG aus Dörth einer der noch seltenen Spezialisten für altdeutsche Deckungen beauftragt worden, für die Schalungsarbeiten die in Zweibrücken ansässige Zimmerei Zimmermann. Die abschließende Wiederherstellung der metallenen Dachspitze mit dem Wetterhahn übernimmt die Metallgestaltung Thomas-Maria Schmidt aus Höheischweiler.
Aktuell ist die Dachkrone bereits saniert, ebenso das obere Drittel der Hauptkuppel. Nach Stand der Dinge sind keine größeren zusätzlichen Schäden mehr zu erwarten, wenn auch nicht gänzlich ausgeschlossen. Mit Fertigstellung des Gesamtprojekts wird noch im ersten Quartal 2026 gerechnet.
Hintergrundinformationen zur Daniel-Theysohn-Stiftung
Die Daniel-Theysohn-Stiftung, Ludwigswinkel/Pfalz, wurde 1970 von Daniel Theysohn, einem innovativen Unternehmer der Schuhindustrie und der Kunststoffverarbeitung, und seiner Frau Ruth ins Leben gerufen. Als private Fördereinrichtung in der Südwestpfalz pflegt sie die Tradition zugunsten der dort lebenden Menschen und gestaltet innovativ die Zukunft. Gefördert wird auf dem Gebiet der Pfalz, mit größtmöglichem Vorrang des ehemaligen Landkreises Pirmasens, insbesondere die schulische und berufliche Ausbildung von Jugendlichen in den Gemeinden Ludwigswinkel, Fischbach, Waldfischbach-Burgalben, Heltersberg, Schmalenberg und Geiselberg. Hinzu kommen die weiteren Förderzwecke Umweltschutz, Naturschutz und Landschaftspflege, Tierschutz, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Sport, Heimatpflege und Heimatkunde. Die Daniel-Theysohn-Stiftung versteht sich zum einen als operativ tätige Stiftung, die ihre Ziele mit eigenen Fördermaßnahmen und Programmen verfolgt. Zum anderen ermöglicht sie als fördernde Stiftung Dritten, Projekte umzusetzen, die den Förderzwecken dienen. Weitere Informationen sind unter https://daniel-theysohn-stiftung.de erhältlich.
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