- Langfristig angelegte Initiative zur Stabilisierung von Grundwasser und Quellen im Landkreis Südwestpfalz zeigt nach Start der Maßnahmen bereits erkennbare Verbesserungen an den Quellen Saarbrunnen, Rossbrunnen und Magazineck
- Entfernung von Bäumen, Hecken und Gebüsch bei gleichzeitiger Pflanzung standorttypischer Gehölze sorgt durch Wiedervernässung und bessere Lichtbedingungen für mehr Biodiversität
Ludwigswinkel, 6. Mai 2025. Das im Oktober 2024 vorgestellte hauseigene und langfristig angelegte Projekt der Daniel-Theysohn-Stiftung aus Ludwigswinkel „Grundwasser-Stabilisierung und Quellen-Renaturierung vor dem Hintergrund des weltweiten Klimawandels“ zeigt kurz nach dem Start erster Maßnahmen bereits deutlich erkennbare Verbesserungen. Mit der vorsichtigen Entfernung vor allem der vorhandenen Nadelhölzer, aber auch von Hecken und Gebüsch haben sich an den im Stiftungsgebiet Landkreis Südwestpfalz ausgewählten Waldquellen Saarbrunnen, Rossbrunnen und Magazineck aufgrund besserer Lichtbedingungen unmittelbar schon einige Quellpflanzen ausbreiten bzw. wieder ansiedeln können. Insbesondere ohne die nicht länger stark wasserziehenden und zur Bodenversauerung beitragenden Fichten kommen außerdem Wiedervernässungsprozesse in Gang, was sich positiv auf moorige Bereiche an den Quellen auswirkt. Zugleich werden durch die Neupflanzung standorttypischer Laubbäume wie Schwarzerle oder Bergahorn sowohl Rossbrunnen als auch Magazineck ausreichend beschattet. Somit sorgen die Maßnahmen schon jetzt für eine nachhaltige Stärkung des Wasserhaushalts um die Waldquellen und steigern nachfolgend die Grundwasserneubildung.
„Getreu dem Stifterwillen hat sich die Daniel-Theysohn-Stiftung von Beginn an das tatkräftige Engagement für die Natur und den Schutz der Umwelt auf die Fahnen geschrieben, bilden sie doch entscheidende Grundpfeiler für die Lebensqualität der Menschen in unserer Region. In diesem Sinne ist es in Zeiten des Klimawandels mit regenarmen Jahren wichtiger denn je, das Wasser in unserer Natur als Elixier menschlichen Lebens stärker in den Fokus zu rücken. Unser Projekt zeigt ganz konkret auf, wie es gelingen kann, bestehende Quellen zu renaturieren und dadurch ihr Wasser wieder an die Oberfläche zu bringen, wo es dringend benötigt wird. Dabei freut uns besonders zu sehen, wie schnell die Natur bereits auf kleinere Änderungen so positiv reagiert – wir sind daher gespannt, wie sich die Quellen im Zuge der kommenden Maßnahmen weiter entwickeln werden“, kommentiert Hans G. Pieper, Vorstandsvorsitzender der Daniel-Theysohn-Stiftung.
Wasser ist die Quelle des Lebens
Während Böden unter Nadelhölzern oft trocken sind, weil Niederschläge nicht durch das dichte Nadelkleid dringen, hält eine Laubbedeckung die Erde feucht – der dadurch entstehende Humus bildet so einen starken Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Nährstoffreichere Böden und günstigere Lichtbedingungen kommen dabei auch der Biodiversität vor Ort zugute. Dies ist vor allem am Magazineck festzustellen, wo sich das Gegenblättrige Milzkraut jetzt aufgrund der geänderten Nässe- und Lichtsituation stärker ausbreitet und die vorhandenen Bestände auf größeren Flächen deutlich begrünt hat.
An der Brunnenstube Saarbrunnen wurde nach der weiträumigen Rodung der Fläche der ursprüngliche Auslauf der älteren, nicht mehr intakten Brunnenstube entdeckt und freigelegt; auch eine sogenannte Froschklappe war vorhanden, allerdings geschlossen, verrostet und undicht. Nach der Freilegung der angrenzenden Felswand ließ sich zudem dort der frühere Ort des Quellaustritts identifizieren. Diese Entdeckung ist besonders für die weitere Herangehensweise rund um den Saarbrunnen wichtig: Neben dessen Rückbau soll ein neues Quellbiotop von etwa 500 qm Größe entstehen und eine Wasserführung unter der Straße gewährleistet sein.
Alle bislang umgesetzten Maßnahmen erfolgten jeweils in enger Absprache mit den zuständigen Genehmigungsbehörden und den Eigentümern. Die Zeiträume waren so gewählt, dass naturschutzrechtliche Anforderungen wie etwa gesetzliche Brutzeiten stets eingehalten wurden. Mit der Konzeption und Umsetzung des Projekts hat die Daniel-Theysohn-Stiftung den erfahrenen Gewässerbiologen Dr. rer. nat. Holger Schindler beauftragt.
Hintergrundinformationen zur Daniel-Theysohn-Stiftung
Die Daniel-Theysohn-Stiftung, Ludwigswinkel/Pfalz, wurde 1970 von Daniel Theysohn, einem innovativen Unternehmer der Schuhindustrie und der Kunststoffverarbeitung, und seiner Frau Ruth ins Leben gerufen. Als private Fördereinrichtung in der Südwestpfalz pflegt sie die Tradition zugunsten der dort lebenden Menschen und gestaltet innovativ die Zukunft. Gefördert wird auf dem Gebiet der Pfalz, mit größtmöglichem Vorrang des ehemaligen Landkreises Pirmasens, insbesondere die schulische und berufliche Ausbildung von Jugendlichen in den Gemeinden Ludwigswinkel, Fischbach, Waldfischbach-Burgalben, Heltersberg, Schmalenberg und Geiselberg. Hinzu kommen die weiteren Förderzwecke Umweltschutz, Naturschutz und Landschaftspflege, Tierschutz, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Sport, Heimatpflege und Heimatkunde. Die Daniel-Theysohn-Stiftung versteht sich zum einen als operativ tätige Stiftung, die ihre Ziele mit eigenen Fördermaßnahmen und Programmen verfolgt. Zum anderen ermöglicht sie als fördernde Stiftung Dritten, Projekte umzusetzen, die den Förderzwecken dienen. Weitere Informationen sind unter https://daniel-theysohn-stiftung.de erhältlich.
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