- Westpfälzische Stadt Pirmasens legt ihre Digitalstrategie vor als valides Rahmenwerk und Orientierungshilfe für die zielgerichtete und effektive digitale Transformation
- Die Lebensqualität der Menschen verbessern mit smarten Technologien in Wirtschaft, Verwaltung, Bildung, Infrastruktur, Mobilität, Klima & Energie und Gesundheit
Pirmasens, 12. Februar 2025. Digitaler werden und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellen – so lautet die Devise in Pirmasens. Dafür will die westpfälzische Stadt die verschiedensten innovativen Ansätze der digitalen Welt für sich und vor allem für seine Menschen und deren Lebensqualität nutzen. Im ersten Schritt hat die Stadtverwaltung bereits ein digitales Leitbild verabschiedet. Dieser eingeschlagene zukunftsweisende Weg wird weiterverfolgt und nun von einer maßgeschneiderten Digitalstrategie untermauert, um alle mit einander verzahnten Maßnahmen zielgerichtet und effektiv umsetzen zu können. Als Kernbereiche für den Aufbau und Einsatz smarter Technologien identifiziert sie Wirtschaft, Verwaltung, Bildung, Infrastruktur, Mobilität, Klima & Energie sowie Gesundheit.
Nach entsprechender Analyse wurden jedem der Bereiche aktuelle wie auch zukünftige Projekte konkret zugeordnet. Eine Roadmap teilt diese auf der Zeitschiene ein nach kurzfristigen grundlegenden Maßnahmen (2025 bis 2030), mittelfristigen Schritten zu Ausbau und Weiterentwicklung (2030 bis 2035) sowie langfristigen Projekten (2035 bis 2040), die auf eine umfassende Digitalisierung zielen.
Darunter wurden elf für die Stadt besonders bedeutende Umsetzungsprojekte priorisiert: Kommunale Wärmeplanung (Versorgungsoptimierung durch erneuerbare Energien und lokale Ressourcen), Smart Energy Tool (Überwachung und Optimierung von Energieverbrauch/-erzeugung), Softwarebeschaffungs-Richtlinie (Optimierung in der Verwaltung), Change-Management-Begleitung (Unterstützung von Verwaltungsbeschäftigten bei Einführung digitaler Technologien), Ausbau der digitalen Infrastruktur (Glasfaser/WLAN/5G), Digitaler Zwilling (Schaffung eines virtuellen Abbilds der städtischen Infrastruktur für datenbasierte Entscheidungen), Pirmasens App (Plattform für Bürgerkommunikation und Zugang zu städtischen Dienstleistungen), Unternehmensdatenbank (Plattform zu Arbeitsplätzen, Ausbildungsangeboten und Dienstleistungen lokaler Unternehmen), Digitale Berufsinformationsbörse (Berufliche Orientierung), Bürgerkommunikation (Informationen leicht zugänglich machen und Bürgerbeteiligung fördern) und Gemeinsames Rechenzentrum (Betriebskosten senken und Datensicherheit erhöhen).
Fachlich unterstützt zur Smart City
Der Impuls für die Digitalstrategie kam aus dem unternehmerischen Umfeld mit der Bereitstellung von 10.000 Euro zur Anschubfinanzierung. Seine Spende sieht der seit rund fünf Jahren in Pirmasens ansässige international agierende Technologieberater Nagarro SE als Dank für die „gute Aufnahme und Zusammenarbeit in Pirmasens“, wie Senior Marketing Manager Kai Rickhoff erklärt. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen am westpfälzischen Standort 130 Mitarbeiter und plant bereits den weiteren räumlichen wie personellen Ausbau.
Diese finanzielle Unterstützung wurde genutzt, um mit der Stuttgarter BABLE GmbH einen Innovationsbeschleuniger für den öffentlichen Sektor mit ins Boot zu holen. Die BABLE Plattform unterstützt Städte und Gemeinden mit datengestütztem Fachwissen und Tools auf ihrem Weg zur intelligenten und klimaneutralen Kommune. Die Stadt könnte BABLE mit seiner weitrechenden Erfahrung aber künftig auch für den Zugang zu Landes-, Bundes- und EU-Fördergeldern nutzen, um ihre jeweiligen Maßnahmen zu finanzieren. Von den aktuell über 10.000 Fördertöpfen sind laut Geschäftsführer Alexander Schmidt rund 2.700 für Pirmasens zugänglich und er betont: „Oft wird bei der Vergabe einschlägiger Fördermittel eine Strategie vorausgesetzt, die das große Ganze beschreibt und das Förderprojekt dort verortet.“
„Die Pirmasenser Digitalstrategie verfolgt das Ziel, unsere Stadt als einen modernen, zukunftsfähigen und dabei vor allem auch für alle Menschen lebenswerten Standort zu positionieren“, so Bürgermeister Michael Maas. „Sie wird uns künftig als verlässlicher Fahrplan dienen und zieht sich als roter Faden durch alle Einzelmaßnahmen, um die digitale Transformation voranzutreiben, die Lebensqualität zu verbessern, die wirtschaftliche Attraktivität zu stärken und nachhaltige Lösungen für die aktuellen und kommenden Herausforderungen des Strukturwandels zu schaffen.“
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; ihren Sitz in Pirmasens haben zum Beispiel die Deutsche Schuhfachschule und das International Shoe Competence Center (ISC). Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen unter www.pirmasens.de.
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