- Neue Wechselausstellung „Schnittstelle – Körpersprache“ im Pirmasenser Forum ALTE POST schafft erstmals spannungsgeladene Verbindung zwischen Skulpturen und Malerei von Stephan Müller sowie Malerei und Grafik von Rainer Steve Kaufmann
(Forum ALTE POST Pirmasens, 17. November 2024 bis 16. Februar 2025)
Pirmasens, 16. September 2024. Eine Gegenüberstellung der ganz besonderen Art ist vom 17. November 2024 bis 16. Februar 2025 im Forum ALTE POST zu bewundern. Dann treffen im Pirmasenser Kulturzentrum in „Schnittstelle – Körpersprache“ erstmals ausgewählte Arbeiten von Stephan Müller aus Rodalben und dem in Landau ansässigen Rainer Steve Kaufmann aufeinander. Der Titel der neuen Wechselausstellung bezieht sich dabei auf die menschliche Figur als das gemeinsame Medium der zwei Künstler – beide nutzen Haltung und Mimik als sprachliches Mittel. Durch ihre unterschiedliche Herangehensweise und Technik werden die Schnittstellen zwischen ihren jeweiligen Werken allerdings nicht direkt, sondern erst auf den zweiten Blick sichtbar. In diesem spannungsgeladenen Prozess spielen daher auch die Betrachter eine wichtige Rolle. Zu sehen sein werden zahlreiche Skulpturen und Malereien von Stephan Müller sowie Malereien und Grafiken von Rainer Kaufmann.
Zur Vernissage zu „Schnittstelle – Körpersprache“ lädt das Forum ALTE POST am Sonntag, 17. November 2024, um 11.00 Uhr ein; beide Künstler werden dann auch vor Ort sein und stehen für Gespräche mit den Gästen bereit. Eine Einführung in die Ausstellung geben Thomas Kuhn und Stefan Schwarzmüller in Form einer Performance.
Museumspädagogisch begleitet wird „Schnittstelle – Körpersprache“ von verschiedenen kostenfreien Mitmachangeboten insbesondere für Kinder und Jugendliche. Auf Anfrage gibt es darüber hinaus auch Führungen für Kitas, Schulklassen und Jugendgruppen.
Individualität und Außenbetrachtung
Der Begriff „Schnittstelle“ stammt aus der Naturwissenschaft und bezeichnet die physikalische Phasengrenze zweier Zustände eines Mediums. Betrachtet man die beiden gewachsenen Positionen von Rainer Steve Kaufmann und Stephan Müller, ist ihr Bindeglied die menschliche Figur. Kaufmann wird beeinflusst durch seine individuellen Erinnerungen, die er festhält und verändert – Müller wiederum betrachtet den Menschen häufig von außen und verarbeitet aktuelle Impulse aus der Gesellschaft. Die Farbe darf sich bei beiden freier entfalten und entwickelt sich in einer Interaktion zwischen Künstler und Zufall, zwischen Kontrolle und Loslassen.
In den Gemälden fällt auf, dass die Werke beider Künstler von der Zeichnung geprägt sind. Auch wenn sie die Sparte der Malerei verlassen: Rainer Steve Kaufmann führt es in die Tuschezeichnung, während Stephan Müller eine Technik entwickelt hat, bei der er über die Motorsäge das Holz dreidimensional skizziert. Ziel der Wechselausstellung „Schnittstelle – Körpersprache“ ist es, die Schnittstellen beider Künstler zu offenbaren, indem gemeinsame Themen gegenübergestellt und ausgeleuchtet werden.
Vita Rainer Steve Kaufmann
Geboren 1979 in Kaiserslautern. 1999-2008 Studium Bildende Kunst und Anglistik an der Universität Koblenz-Landau; 2002-2003 Heinrich von Zügel Residenz-Stipendium in Wörth am Rhein; 2003-2004 künstlerischer Studienaufenthalt in Melbourne/Australien; 2004 und 2006 1. Preis des Kunstpreises für junge Künstler des VPK und des Fördervereins Herrenhof; 2010-2017 Arbeit als Kunstpädagoge an der IGS Frankenthal; 2016 Auszeichnung „Best Album Art“ von WTUL-Radio, New Orleans/USA; 2016-2017 Lehrbeauftragter für Fotografie und digitale Bildbearbeitung an der Universität Koblenz-Landau; seit 2017 Kunstdozent für Zeichnung, Malerei und Fotografie an der Universität Koblenz-Landau (seit 2023 Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau/RPTU). Seit 2000 aktive Beteiligung an und Organisation von zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen.
Vita Stephan Müller
Geboren 1971 in Rodalben. 1992-1996 Studium an der Universität Koblenz-Landau; 1997 Heinrich von Zügel Stipendium für Kunst der Stadt Wörth/Karlsruhe sowie 2. Jugendkunstpreis Sparkassen Pirmasens/Zweibrücken; 1999-2000 Studium an der Akademie für Bildende Kunst/ Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2000-2007 Lehrauftrag an der Uni Koblenz-Landau (Aktzeichnen); 2017 Mitglied des BBK Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler; 2018 1. Preis in der Sparte „Skulpturen“ beim Kunstpreis Alzey-Wörth. Seit 1994 Ausstellungen in Deutschland, der Schweiz, Belgien und Spanien, öffentliche Ankäufe und Aufträge seit 1992.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Zur Würdigung zweier berühmter Söhne der Stadt gibt es im Forum ALTE POST fest etablierte Einrichtungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Dauerausstellung Heinrich-Bürkel-Galerie mit insgesamt 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen des bekannten Romantik-Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). Zum anderen präsentiert sich das Hugo-Ball-Kabinett als interaktive Dauerausstellung über den Dada-Begründer Hugo Ball (1886-1927). Weitere Informationen sind erhältlich unter https://www.forumaltepost.de.
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