- Sattelwarenmanufaktur Theo Sommer produziert neuen Maßsattel für ambitionierte Para-Dressurreiterin Anna-Katharina Thiel-Albus und ihr neues Turnierpferd
- Führender Anbieter für den Turnier- und Freizeitreitsport vereint seit rund 60 Jahren traditionelles Sattlerhandwerk mit Innovation in Design und Passform
- Gewachsenes Familienunternehmen profitiert in der Schuhstadt Pirmasens von einzigartiger Fachkompetenz und Ressourcenvielfalt rund um Schuhe und Leder
Pirmasens, 28. Februar 2024. Ein hochwertiger Ledersattel kann bei guter Pflege ewig halten, wenn er regelmäßig an die körperliche Dynamik von Pferd (Alter, Trainingszustand, Fütterung u. a.) und Mensch angepasst wird. Für eine perfekte Verbindung beider geht meist die Anschaffung eines neuen Pferds mit der eines neuen Sattels einher. So auch bei Anna-Katharina Thiel-Albus, die künftig mit dem fünfjährigen Deutschen Sportpferd Fabana im internationalen Dressursport auftreten möchte und von der Theo Sommer GmbH aus Pirmasens einen passgenauen Sattel anfertigen lässt. Die in Buch bei Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis geborene gehört seit 2023 dem rheinland-pfälzischen Landeskader an und befindet sich auf dem Sprung in die Bundes-Equipe. Die besondere Herausforderung für Reiterin, Pferd und Sattel: Seit früher Kindheit fehlen ihr beide Unterschenkel, daher müssen fehlende Schenkelhilfen im Dressurritt mit optimierter Fixierung und Führung via Sattel ausgeglichen werden. „Der perfekte Sitz des maßgeschneiderten Sattels ist sehr wichtig, damit ich eine perfekte Verbindung zu meinem Pferd habe und trotz Handicap beim Reiten die entspechenden Hilfen geben kann“, erklärt Anna-Katharina Thiel-Albus. „Die Sättel von Theo Sommer sind äußerst hochwertig und vor allem auch superbequem.“
Theo Sommer begleitet Anna-Katharina Thiel-Albus seit Beginn ihrer Karriere als Sponsoringpartner. Daher hatte sie schon zehn Jahre lang beste Erfahrungen gesammelt mit einem individuell auf Maß produzierten Sommer-Sattel, als sie sich im Herbst 2023 für eine Neuanfertigung entschied. Daraufhin wurde im Januar 2024 vor Ort maßgenommen, der sich direkt anschließende und typischerweise bis zu 200 hauptsächlich händische Arbeitsschritte beinhaltende Fertigungsprozess dauert in der Regel drei Monate – für den speziellen Fall des Sponsorings wurde eine nur sechswöchige Produktionszeit inklusive zwischenzeitiger Anproben veranschlagt.
Im Pirmasenser Hotspot für Schuhe und Leder eng verwurzelt
Theo Sommer gehört zu den europaweit führenden Anbietern im Turnier- und Freizeitreitsport; das gestanzte Sommer-Logo war u. a. bereits auf Sätteln der kompletten französischen Olympia-Reiter-Equipe zu sehen und auf einzelnen des deutschen Teams. Die Sattelwarenmanufaktur profitiert an ihrem Sitz in Pirmasens von einem vergleichslosen Eco-System. Dazu zählen etwa die unmittelbare Nähe und damit verbunden kurze Wege zu vielen Lieferanten entlang der kompletten Wertschöpfungskette – von Leder, Garnen, Klebstoffen und Zubehör bis hin zu spezialisierten Maschinenbauern. Auch fachlich führende Institutionen rund um Schuhe und Leder mit entsprechendem Beratungs-Know-how, Forschungs- und Entwicklungskompetenz sitzen in Pirmasens, ebenso Lehreinrichtungen für die einschlägigen Studiengänge, Berufsausbildungen, Weiterbildungen und Qualifizierungen. Hinzu kommt die hohe fachliche Expertise im täglichen Umgang mit dem wichtigsten Werkstoff Leder, die viele der rund 50 Fachkräfte am Stammsitz aus Vorbeschäftigungen in der Schuhindustrie mitgebracht haben; eine weitere Produktionsstätte gibt es im europäischen Ausland.
„Kurze Wege, schnelle Abstimmungsläufe und im wahrsten Sinne des Wortes die selbe Sprache zu sprechen – wenn es um Leder geht, gehört Pirmasens zu den absoluten Top-Standorten“, erklärt Sebastian Mohrbach, Marketingleiter der Theo Sommer GmbH, und gibt ein junges Beispiel für die großen Vorzüge eines gut funktionierenden Eco-Systems: „Gerade in der Pandemie hat sich bewährt, dass über die Hälfte unserer Lieferanten aus Pirmasens und der umgebenden Region stammt. Während globale Lieferketten zusammenbrachen, konnten wir Engpässe weitestgehend vermeiden.“ Und dies sei umso wichtiger gewesen, als dass der Freizeitreitsport in der kontaktbeschränkten Corona-Zeit boomte und für volle Auftragsbücher sorgte.
Individuelle Komfortsättel aus Meisterhand
Das vom Namensgeber 1965 gegründete Familienunternehmen wird aktuell in zweiter Generation von dessen Sohn Alexander Rene Sommer geführt. Nach abgeschlossener Berufsausbildung zum Sattler und mittlerweile auch schon mit dem Meisterbrief in der Tasche soll Max Sommer, der Enkel des Gründers, später einmal die unternehmerische Tradition fortsetzen. Unter den drei deutschlandweit größten Anbietern gilt Theo Sommer als der innovativste hinsichtlich neuer Materialien und Fertigungstechniken im Sattelbau. Davon zeugen zahlreiche Patente und regelmäßige Neuerungen wie aktuell etwa ein Sattelbaum mit flexiblen Vordertrachten.
Theo Sommer bedient den weiblich dominierten Endkundenmarkt über 260 aktive Fachhändler weltweit (davon alleine 200 in Deutschland). Sie übernehmen den Vertrieb, vermessen die Pferde vor Ort und schauen sich auch die Reiterinnen und Reiter näher an, nehmen deren Wünsche auf und stellen ihre Sättel technisch wie optisch für die Fertigungsaufträge zusammen. „Nicht nur jedes Pferd ist anatomisch einzigartig – das gilt genauso für Reiterin und Reiter samt Präferenzen und individuellem Reitgefühl“, betont Sebastian Mohrbach. Das Gestalten von Kissen und Baum oder beispielsweise die Positionierung der Pauschen gehören insofern zu einer Vielzahl an Stellschrauben, die es beim Sattelbau zu berücksichtigen gibt.
Ob für Dressur, Springreiten, Vielseitigkeit, Tölt oder den Freizeitbereich: Etwa 95 Prozent der 250 gefertigten Sättel pro Monat stammen aus der hochindividualisierbaren Sommer-Line im Preissegment von 3.200 bis 6.000 Euro. Der Einstiegspreis für die anpassbare Standardlinie Remos liegt bei 2.200 Euro. Neben der Herstellung von Sätteln bietet das Unternehmen auch Anpassungen an und führt Wartungen sowie Reparaturen durch. Über einen Webshop und Printkataloge sind außerdem zahlreiche Zubehörartikel zu haben – vom Lederbalsam und -öl bis hin zu Steigbügeln und -schonern, Bürsten und Kardätschen. Die jährlichen Umsätze liegen bei rund 5 Mio. Euro.
Traditionell wichtige Themen bei Theo Sommer sind Ausbildung und Nachhaltigkeit. So werden jedes Jahr zwei Ausbildungsplätze angeboten für das Sattlerhandwerk mit Schwerpunkt Reitsport und dies betont mit dem Ziel der Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung. Entsprechend hoch ist das Engagement in die Betreuung des Nachwuchses. Sommer-Auszubildende schneiden in den Wettbewerben der Kammer regelmäßig als Landessieger ab und auch in den letzten drei Bundesentscheiden gab es zwei erste Plätze.
Zum Einsatz kommen nur hautneutrale und unbedenkliche Qualitätsleder, die ausnahmslos aus deutscher oder europäischer Produktion und von zertifizierten Lieferanten stammen. Diese wurden jeweils in schonenden und umweltfreundlichen Gerbverfahren hergestellt und sind nicht belastend für Pferd, Mensch und Umwelt. Ebenso wird auf eine reine und möglichst ressourcenschonende Lederverarbeitung geachtet – auch kleinste Lederreste gehen regelmäßig über externe Dienstleister in die Weiterverarbeitung. Die hohe Qualität der weitestgehend aus natürlichen Materialien bestehenden Sommer-Sättel ist zudem ohnehin Garant für eine außerordentliche Langlebigkeit der Produkte.
„Die Sattelwarenmanufaktur Theo Sommer gehört europaweit in der Reiterszene zu den absoluten Top-Adressen“, betont Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Unternehmen wie diese werfen ein ganz besonderes Schlaglicht auf unsere Stadt und die Region. Sie veranschaulichen, wie unschätzbar wertvoll solides Handwerk und gelebte Tradition sind. Das Beispiel Theo Sommer zeigt zugleich mustergültig, wir gut das historisch gewachsene Netzwerk rund um Schuhe und Leder in Pirmasens mit seiner einzigartigen Fachkompetenz und Ressourcenvielfalt funktioniert.“
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; ihren Sitz in Pirmasens haben zum Beispiel die Deutsche Schuhfachschule und das International Shoe Competence Center (ISC). Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen unter www.pirmasens.de.
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