- Multifunktionales Pirmasenser Kulturzentrum bietet nach umfassender Restaurierung seit 2014 eindrucksvolle Kulisse für regelmäßige Wechselausstellungen sowie zwei Dauerausstellungen zu Hugo Ball und Heinrich Bürkel
- Gelungene Etablierung als Standort zahlreicher Veranstaltungen, öffentlicher wie privater Feiern und standesamtlicher Trauungen im exklusiven Ambiente
- Attraktives Jubiläumsprogramm im Januar beinhaltet Poetry-Slam-Revue, Workshops, Kinder-Sitzkissen-Konzert „Der Rattenfänger von Hameln“ und Auftritt der Split Point Group
Pirmasens, 3. Januar 2024. Stolze zehn Jahre alt wird das Forum ALTE POST in Pirmasens im Januar 2024 und kann aus diesem Anlass auf eine echte Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit seiner Eröffnung hat sich das an zentraler Stelle gelegene Kulturzentrum als unverzichtbarer und gern besuchter Pfeiler der Kultur- und Veranstaltungslandschaft der westpfälzischen Stadt etabliert. Dreh- und Angelpunkt in dem sorgsam restaurierten Gebäude des 1893 errichteten „Königlich Bayrischen Postamts“ – 2015 mit dem Sparkassen-Denkmalpreis ausgezeichnet – sind dabei die beiden Dauerausstellungen zu Heinrich Bürkel und Hugo Ball, berühmten Söhnen der Stadt. In den beiden auf zwei Etagen verteilten Räumen im Südflügel haben zudem bislang insgesamt 51 Wechselausstellungen verschiedenster Genres im Forum ALTE POST Station gemacht.
Neben den überregionalen Formaten wurde stets gerade auch auf Kunstschaffende aus Pirmasens und Umgebung bewusst das Augenmerk gelegt. Aufgrund der von Beginn an multifunktionalen Ausrichtung des Hauses bietet der mit modernster Technik ausgestattete Elisabeth-Hoffmann-Saal darüber hinaus regelmäßig die Bühne für Kultur-Events aller Art, außerdem für städtische, Firmen- und auch private Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Nicht zuletzt haben im Forum ALTE POST bereits fast 400 Paare den Bund fürs Leben geschlossen – sowohl im elegant ausgestatteten Trauzimmer unter dem Dach als auch während der Corona-Pandemie im dafür umfunktionierten Elisabeth-Hoffmann-Saal.
Den eindrucksvollen Geburtstag nimmt das Forum ALTE POST zum Anlass für ein kurzweiliges Jubiläumsprogramm für Gäste jedes Alters am Wochenende vom 19. bis 21. Januar 2024.
„Das Forum ALTE POST ist längst zur guten Stube der Stadt Pirmasens geworden, denn von Beginn an steht das eindrucksvolle Gebäude für hochwertige öffentliche und private Veranstaltungen. So wurde es zu einer Anlaufstelle für alle Bevölkerungsgruppen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Gute Gründe, nun gemeinsam die letzten zehn Jahre Revue passieren zu lassen“, kommentiert Denis Clauer, Beigeordneter und Kulturdezernent der Stadt Pirmasens, das Jubiläum.
Vielseitiges Veranstaltungsprogramm am Jubiläumswochenende
Vom 19. bis 21. Januar 2024 steht das Forum ALTE POST ganz im Zeichen des runden Geburtstags mit einem attraktiven Veranstaltungsprogramm. Los geht es am Freitag, 19. Januar, um 20.00 Uhr mit der „Best of Poetry Slam“-Show, einer poetisch-komödiantischen Text-Revue mit Geschichten, Gedichten und Texten jedweder Couleur. Auf der Bühne im Elisabeth-Hoffmann-Saal steht mit Clara Brill, Rainer Holl, Edith Brünnler, Mark Heydrich und Andrea Maria Fahrenkampf die Crème de la Crème der südwestdeutschen Poetry-Slam-Szene, die dem Publikum einen Abend voller Wortgewalt, Leidenschaft und Spaß bietet. Anschließend folgt eine Aftershow-Party inklusive DJ-Set.
Am Samstag, 20. Januar, wird das Forum ALTE POST zum Hotspot für Kinder und Jugendliche. Inspiriert von der aktuellen Wechselausstellung „Hochdruck NOW – 70 Jahre XYLON“ findet von 10.00 bis 13.00 Uhr der Workshop „Hochdruck mit Styreneplatten“ des Künstlers Franz Martin statt. Kinder ab sechs Jahren können darin Motive aller Art – auch nach selbst mitgebrachten Vorlagen – in das Kunststoffmaterial zeichnen. Die bearbeiteten Platten dienen dann als Druckvorlage, je nach Motiv und Komplexität auch für eine kleine Auflage. Von 14.00 bis 17.30 Uhr lädt Klaus Kadel-Magin ein zu einem weiteren Workshop für Kinder ab acht Jahren. Der Pirmasenser Künstler arbeitet bereits seit längerem mit Pflanzendrucken und vermittelt, wie aus Rinden, Blättern oder Holzstücken ein Druck entsteht, der zum Träumen anregt und über die Vielfalt der Natur staunen lässt. Eigene Fundstücke können mitgebracht werden, müssen aber nicht. Die Arbeiten können auch als Ausgangspunkt für eine Weiterverarbeitung mit Tusche oder anderen Drucktechniken gesehen werden; Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Um 18.00 Uhr erwartet schließlich kleine Musik-Fans das Kinder-Sitzkissen-Konzert „Die Rattenfänger von Hameln“ mit Musikern des Saarländischen Staatstheaters. In deutscher und französischer Sprache nimmt die bekannte Geschichte über den Mann, der mit seiner Flöte die Stadt Hameln von einer Rattenplage befreit, eine noch nicht gekannte Wendung.
Am Sonntag, 21. Januar, nimmt nach dem offiziellen Festakt die Split Point Group – in Pirmasens bekannt vom Sommerintermezzo 2020 und dem Musiksommer im Neufferpark – ihre Gäste ab 15.00 Uhr mit zu einer musikalischen Reise ins Amerika der 1930er bis 1960er Jahre mit Songs des „Great American Songbook“.
Der Eintritt zu jeder Veranstaltung kostet passend zum Jubiläum jeweils 10 Euro, ermäßigt 5 Euro. Die Karten sind erhältlich im Forum ALTE POST, Poststraße 2 – vor Ort täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr, telefonisch unter 06331 2392716 oder per Mail an kartenverkauf@pirmasens.de. Die Dauerausstellungen und die am 21. Januar endende Wechselausstellung „Hochdruck NOW – 70 Jahre XYLON“ können über das gesamte Wochenende kostenfrei besucht werden.
Hintergrund: Kunst, Kultur und mehr im besten Rahmen
Bereits im Eröffnungsjahr des Forum ALTE POST wurde die erste Dauerausstellung eingeweiht: Im Mittelpunkt der Heinrich-Bürkel-Galerie stehen 60 Gemälde, Zeichnungen und Skizzen des in Pirmasens geborenen Malers Heinrich Bürkel (1802-1869); sieben thematisch geordnete Bereiche nehmen dabei Bezug auf die verschiedenen Schaffensperioden. Ab 2016 widmet sich das Hugo-Ball-Kabinett interaktiv und mit multimedialen Elementen dem Leben und Werk des Autors und Dada-Begründers Hugo Ball (1886-1927). Auf die Eröffnungs-Premiere mit Fotografien von Götz Diergarten folgten bis heute 50 Wechselausstellungen zu unterschiedlichsten Genres wie Malerei, Illustration, gegenständliche und Plakatkunst oder Skulptur. Zu den Highlights gehörten etwa „Salvador Dalí – Imagination und Irritation“, „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“, eine vom Anne Frank Zentrum und dem Anne Frank Haus konzipierte Wanderausstellung, und die Pirmasenser Fototage. Daneben wurde außerdem mehrfach das Schaffen von Bürkel und Ball sowie dessen Frau Emmy Hennings im zeitgenössischen Kontext präsentiert.
Über die Jahre gab es im Forum ALTE POST rund 220 Kulturveranstaltungen – von Konzerten über Theater und Kabarett bis hin zu Lesungen mit zahlreichen prominenten Gästen. Auch zählen der Elisabeth-Hoffmann-Saal und der unmittelbar an das Gebäude angrenzende Joseph-Krekeler-Platz zu den Spielstätten beim Musikfestival Euroclassic und dem Pirmasenser Sommerintermezzo. Der Kuppelsaal wird zudem gerne für städtische Events genutzt, darunter etwa der Städtetag Rheinland-Pfalz, für Hochzeits- und andere Messen sowie für Veranstaltungen, Tagungen oder Kongresse namhafter Unternehmen und Verbände, zum Beispiel dem HDS/L – Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V. Zudem veranstaltet die Agentur für Arbeit seit 2017 alljährlich eine große Jobbörse im Forum ALTE POST. Auch mehr als 170 private Festlichkeiten wie Jubiläen und Hochzeitsfeiern fanden hier schon statt, darüber hinaus eine Vielzahl an Workshops, Ferien-Mitmachangeboten oder Führungen speziell für Schülerinnen und Schüler, Eltern mit Kindern oder Privatleute sowie Kindergeburtstagsfeiern.
Kleine Geschichte der Alten Post in Pirmasens
Die ALTE POST, ehemals „Königlich Bayrisches Postamt“, gilt als ein Juwel der späten Gründerzeit. 1893 errichtet, war sie Ausdruck des sozialen und wirtschaftlichen Aufschwungs, den die Stadt Pirmasens ab Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr. Als Bauwerk des Historismus vereint sie Kennzeichen der italienischen und französischen Renaissance, ein 50 cm hohes und 33,40 m langes Mosaikfries unter dem Dachsturz zeigt diverse Motive aus dem Postbetrieb; erstellt wurde es von der Firma Villeroy & Boch, die auch bis zur Wiedereröffnung der ALTEN POST anhand archivierter Auftragsbücher die Restaurierung übernahm. Das Herzstück des Gebäudes bildet der imposante Kuppelsaal – früher die Pakethalle, heute der Elisabeth-Hoffmann-Saal. Bereits 1927 waren die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend und es wurde die „Neue Post“ gebaut; danach fungierte die Alte Post als Wartesaal, Telefonzentrale, Kraftpostverwaltung und Lager, ab 1976 stand sie endgültig leer. In den 1980er Jahren kamen bereits die ersten Vorschläge auf, die ALTE POST zu einem städtischen Museum umzufunktionieren. Ab dem Jahr 2000 wurde die Alte Post dann nach und nach renoviert, umgestaltet und gebäudetechnisch umgerüstet. Die offizielle Einweihung des Kulturzentrums Forum ALTE POST erfolgte schließlich am 21. Januar 2014.
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