- Corona-Krise erfordert Absage von Musikfestival der Region Saar-Pfalz-Pays de Bitche sowie Laufsport-Event in Pirmasens und dem Naturpark Pfälzerwald
- Euroclassic-Projektteam stellt Nachholveranstaltungen für kommendes Jahr in Aussicht – Pfälzerwald-Marathon turnusgemäß wieder im September 2021
Pirmasens, 7. Mai 2020. Mit dem grenzüberschreitenden Musikfestival Euroclassic und dem Pfälzerwald-Marathon werden 2020 gleich zwei überregional bekannte Veranstaltungen in Pirmasens nicht stattfinden. Grund dafür ist die Corona-Krise, deren Entwicklung in den kommenden Monaten derzeit noch nicht absehbar ist. Nach der vonseiten der Landesregierung Rheinland-Pfalz bereits verkündeten Verschiebung des diesjährigen „Kultursommer Rheinland Pfalz“ unter dem Motto „Nordlichter“ auf 2021 erfolgte nun auch die Verlegung des grenzüberschreitenden Kulturevents der Region Saar-Pfalz-Pays de Bitche ins kommende Jahr. Dazu haben sich alle Beteiligten – neben Pirmasens sind dies die Städte Zweibrücken, Pirmasens, Blieskastel und Bitsch sowie die Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land und Bitscher Land – einvernehmlich entschlossen. Ebenfalls 2021 soll es dann auch wieder den Pfälzerwald-Marathon geben, der traditionell Anfang September am Wochenende vom 10. bis 12. ausgetragen wird.
Für das Musikfestival Euroclassic waren erneut hochkarätig besetzte Konzerte und Veranstaltungen unterschiedlichster Genres angekündigt. Die verpflichteten nationalen und internationalen Künstler, viele davon dem Motto gemäß aus Skandinavien, zeigten Verständnis für den Entschluss – schließlich sind derzeit keine Prognosen möglich, wie sie anreisen könnten oder ob eine Quarantäne notwendig wäre. Hinzu kämen im Extremfall strengste Sicherheits- und Hygieneregeln für die alljährlich zahlreichen Gäste. Ob alle der jetzt ausfallenden Veranstaltungen im nächsten Jahr stattfinden können, steht derzeit zwar noch nicht fest, doch zeigt sich die Projektleitung zuversichtlich, dass es größtenteils gelingen könnte. Zugleich hofft das Pirmasenser Kulturamt, zumindest einen Teil der Euroclassic-Veranstaltungen im Rahmen des städtischen Kulturprogramms trotzdem 2020 auf die Bühne zu bringen. Dazu zählen die Aufführung von Joseph Haydns „Schöpfung“ am 4. Oktober mit dem Oratorienchor Musikverein Pirmasens, letztmalig geleitet von Helfried Steckel, und der für den 31. Oktober vorgesehene Auftritt des österreichischen Kunstpfeifers Nikolaus Habjan mit seinem Programm „Ich pfeif‘ auf die Oper“. Darüber hinaus ist für den 6. September statt des Sinfoniekonzerts mit dem Festivalorchester Euroclassic ein Kammerkonzert mit Antje Weithaas/Violine, Julian Steckel/Violoncello und Paul Rivinius/Klavier geplant; zur Aufführung kommen sollen das Klaviertrio B-Dur Nr.1 D-Dur D 898 von Franz Schubert sowie das Klaviertrio op. 50 von Peter Tschaikowsky.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Veranstalterteam des Pfälzerwald-Marathons die Entwicklung der rechtlichen und tatsächlichen Lage aufmerksam beobachtet in der Hoffnung, die einschränkenden Maßnahmen würden die Lage so verbessern, dass die Veranstaltung durchgeführt werden kann. Angesichts der mehr als 4.000 erwarteten Teilnehmer sowie des erforderlichen Einsatzes vieler Helfer stufte das Projektteam das Risiko für die am Wochenende vom 11. bis 13. September geplante 15. Auflage der Laufveranstaltung letztlich jedoch als zu hoch ein. In der festen Überzeugung, dass durch verantwortungsvolles Handeln in absehbarer Zeit eine Rückkehr zur Normalität möglich ist, gibt es aber bereits klare Signale für 2021. Dann soll der Pfälzerwald-Marathon vom 10. bis 12. September stattfinden; die Planungen dafür sind auch schon angelaufen. Athleten können ihre bereits gezahlten Startgelder, sofern sie sie nicht zurückhaben möchten, für das kommende Jahr verwenden und erhalten zusätzlich nächstes Jahr sogar ein kleines Dankeschön.
„Wir bedauern die Absagen für das diesjährige Festival Euroclassic und den Pfälzerwald-Marathon natürlich sehr, schließlich sind beide Veranstaltungen weit über die Region hinaus bekannt, stets sehr gut besucht und bieten echte Strahlkraft auf Pirmasens. Natürlich steht aber die Gesundheit aller Beteiligten an erster Stelle. Zugleich freuen wir uns über die Aussicht, dass die Euroclassic-Konzerte dann im nächsten Jahr und im Rahmen des städtischen Kulturprogramms vielleicht teilweise sogar noch 2020 stattfinden können“, kommentiert Markus Zwick, Oberbürgermeister von Pirmasens. „Profi- und Amateur-Marathoniken müssen sich leider in jedem Fall bis nächstes Jahr gedulden, um unseren schönen Pfälzerwald zu ‘durchlaufen‘, doch werden dafür alle, die sich bereits angemeldet haben, persönlich angeschrieben und ihre Startgebühr ist bereits für 2021 vorgemerkt, sofern sie sich entschieden haben, dann wieder teilzunehmen – eine Vorgehensweise, die bei ähnlichen Veranstaltungen nicht selbstverständlich ist.“
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter www.pirmasens.de erhältlich.