- Ausstellungen des Pirmasenser Kulturzentrums im ersten Halbjahr zeigen Originalexponate von Salvador Dalí und beleuchten 100 Jahre Bauhaus
- Außergewöhnliche Lichtprojektion schlägt Brücke zum künstlerischen Schaffen von Hugo Ball und Heinrich Bürkel
Pirmasens, 14. Januar 2019. Eine Ausstellung des Kunstvereins kunst & kultur pirmasens e.v. zum grafischen Werk des weltberühmten spanischen Künstlers Salvador Dalí und – in Kooperation mit dem Stadtmuseum Altes Rathaus in Pirmasens – 100 Jahre Bauhaus stehen auf dem Programm im Forum ALTE POST im ersten Halbjahr 2019. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, im Zuge der Feierlichkeiten anlässlich des im Januar begangenen fünften Geburtstags des Pirmasenser Kulturzentrums an den Abenden bis zum 1. März 2019 ein ortsspezifisches Lichtprojekt des renommierten Lichtkünstlers Ingo Bracke an der Prunkfassade wie auch im Innern des Gebäudes zu bewundern.
Beeindruckende Einblicke in Salvador Dalís grafisches Schaffen
Mit „Salvador Dalí – Imagination und Irritation“ präsentiert der Pirmasenser Kunstverein kunst & kultur pirmasens e.v. in Zusammenarbeit mit der Stadt Pirmasens ab 8. Februar 2019 die erste Wechselausstellung des Jahres im Forum ALTE POST. Bis zum 24. März 2019 erwartet das Publikum darin eine Auswahl von etwa 250 Originalen aus dem grafischen Werk von Salvador Dalí aus der insgesamt über 1.900 Stücke umfassenden Sammlung von Heinz Ess. Der Eifeler Landarzt, Kunstsammler und versierte Kenner des exzentrischen Meisters war bekannt mit Dalís erstem Privatsekretär John Peter Moore und beschreibt Dalís Grafik als „eine Tür, die weit geöffnet ist in seiner Seele und sein tiefstes Inneres“.
Im Forum ALTE POST werden hauptsächlich Lithographien und Holzschnitte von Dalí gezeigt. Als surrealistischer Künstler stand er in der Tradition des Dadaismus, dessen Begründer Hugo Ball aus Pirmasens stammt. Zudem verehrte er mit Ernest Meissonier einen der bekanntesten französischen Maler der 1850er und 1860er Jahre, der über seine Heimatstadt Poissy, der langjährigen Partnerstadt von Pirmasens, gleichermaßen mit der westpfälzischen Stadt in Verbindung steht.
Ein Lichtkunstwerk der besonderen Art
Bezüge zum dichterischen Schaffen Hugo Balls sowie den Werken des Malers Heinrich Bürkels – seines Zeichens ebenfalls ein Sohn von Pirmasens und berühmt für seine Landschafts- und Genredarstellungen aus der Zeit der Romantik – stehen zudem im Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Lichtinstallation von Ingo Bracke. Bis zum 1. März 2019 verwandeln jeden Abend ab 18 Uhr und jeweils bis etwa 22 Uhr eine statische Schwarzweiß-Projektion von außen sowie eine farbige Projektion im Inneren des Elisabeth-Hoffmann-Saals die Prunkfassade in ein zeitgenössisches Lichtkunstwerk.
Bauhaus-Spurensuche in Pirmasens
2019 feiert das Bauhaus seinen 100. Geburtstag. Charakteristisch für die von Walter Gropius in Weimar gegründete und später in Dessau beheimatete Kunstschule war ihre Vielschichtigkeit – auf allen Gebieten der Kunst wurden in der Nach- und Zwischenkriegszeit neue, innovative Wege eingeschlagen. Am offensichtlichsten zeigte sich dies in der Architektur: Das „Neue Bauen“ prägt unsere Vorstellung von Modernität bis heute.
Dem eindrucksvollen Jubiläum widmet das Forum ALTE POST vom 12. April bis 9. Juni 2019 die Ausstellung „Der Zeit voraus: 100 Jahre Bauhaus und Neues Bauen – Spurensuche in Pirmasens“. Auch hier waren in der damaligen Zeit manche Architekten und Bauherren „ihrer Zeit voraus“. So ist beispielsweise das Pirmasenser Stadtbad architektonisch ein Denkmal der Bauhaus-Formensprache. Über das Gebäude hält Heike Wittmer, Stadtarchivarin von Pirmasens, in Kooperation mit dem Historischen Verein Pirmasens am 29. April 2019 um 19.30 Uhr einen Vortrag im Stadtmuseum Altes Rathaus. Dort steht den Besuchern ab 12. April 2019 die Ausstellung „Zwischen den Weltkriegen“ offen. Sie gibt Einblick in die Pirmasenser Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Beginn des Zweiten. Entwicklungen neuer Wirtschaftszweige, verzweifelter Überlebenskampf in der Inflation bis hin zur politischen Neuausrichtung nach dem Untergang der Weimarer Republik sind Kennzeichen unruhiger Zeiten, in denen die Pirmasenser Schuhindustrie ein Strohhalm war, an den sich die Menschen klammerten.
Sowohl für „Salvador Dalí – Imagination und Irritation“ als auch für „Der Zeit voraus: 100 Jahre Bauhaus und Neues Bauen – Spurensuche in Pirmasens“ wird das Forum ALTE POST wie stets jeweils ein thematisch passendes Begleitprogramme unter anderem mit offenen Führungen und Workshops anbieten.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Zur Würdigung zweier berühmter Söhne der Stadt gibt es im Forum ALTE POST fest etablierte Einrichtungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Dauerausstellung „Heinrich Bürkel – Landpartie“ mit insgesamt 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen des bekannten Romantik-Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). Zum anderen präsentiert sich das Hugo-Ball-Kabinett als interaktive Dauerausstellung über den Dada-Begründer Hugo Ball (1886-1927). Weitere Informationen sind erhältlich unter http://www.forumaltepost.de.
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