- Studenten aus Pirmasens kreieren Kaffeelikör „MoCo“ und gründen Kleinunternehmen zur Produktion und Vermarktung ihres potenziellen Kultgetränks
- Lokale Wirtschaftsförderung unterstützt das innovative Projekt insbesondere über Kreativnetzwerk – Gründerfreundliches Umfeld bringt regelmäßig Start-ups hervor
Pirmasens, 23. Mai 2018. Nicht nur sprichwörtlich können Unternehmen ihren Anfang in Garage oder Keller nehmen, wie das Beispiel der Brüder Denis und Philipp Hach sowie Jens Fischer aus dem westpfälzischen Pirmasens zeigt. Mit einem nach eigener Rezeptur entwickelten Kaffeelikör haben sie als Studenten aus einer bloßen Idee ein zukunftsträchtiges Geschäft aufgebaut. Ihr „MoCo“ erobert mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus viele Getränketheken in der Gastronomie und wird Rheinland-Pfalz-weit schon im Lebensmittel-Einzelhandel wie auch auf Online-Portalen zum Kauf angeboten.
► https://www.moco-likoer.de
„Wir haben hier in der Westpfalz ideale Rahmenbedingungen vorgefunden für den Aufbau unseres Nebenerwerbs und setzen auch beim weiteren Ausbau unseres Geschäfts auf den Standort Pirmasens“, lobt Gründer Jens Fischer die entgegengebrachte breite Unterstützung für das Start-up. So war insbesondere das Amt für Wirtschaftsförderung & Liegenschaften mit Rat und Tat zur Stelle, wobei sich zahlreiche Synergien über die Vernetzung mit der vor Ort aktiven Kreativwirtschaft ergaben. „MoCo“ erhielt ferner schon früh die Chance, sich bei kommunalen Events zu präsentieren, und kam mehrfach als städtisches Gastgeschenk zum Einsatz. „Eine Gründung abseits der großen Zentren bringt viel höhere Aufmerksamkeit und Wertschätzung mit, sie ist zudem wirtschaftlich günstiger zu bewerkstelligen. Gleichzeitig gibt es im digitalen Zeitalter mit seinen hervorragenden logistischen Möglichkeiten keine Nachteile“, führt Jens Fischer weiter aus.
Vor diesem Hintergrund kommt es in Pirmasens regelmäßig zu innovativen Neugründungen von Unternehmen mit Perspektive. Dazu gehörten in jüngster Zeit beispielsweise auch die Start-ups PLANIK und K.OS Entertainment.
Clevere Geschäftsidee konsequent umgesetzt
„Am Beispiel MoCo zeigt sich in eindrucksvoller Weise, welch hohe Dynamik aus einer guten Idee erwachsen kann, wenn man wie im Fall der drei jungen Gründer felsenfest hinter einer Sache steht und es dann ordentlich anpackt“, freut sich Mark Schlick, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung & Liegenschaften der Stadt Pirmasens. „Im Großen und Ganzen haben sie das gesamte Start-up in Eigenregie gemeistert, auch wenn ihnen beispielsweise die Einbindung in die gut funktionierende Pirmasenser Kreativszene in vielerlei Hinsicht nützlich gewesen sein dürfte. Wir wünschen den Verantwortlichen weiterhin viel Erfolg mit MoCo und stehen ihnen auf ihrem Weg wie allen anderen hier ansässigen Unternehmen jederzeit gerne zur Seite.“
Hintergrund: Kaffeelikör made in Pirmasens
War der Kaffeelikör am Anfang zunächst nur als Geschenk für Freunde gedacht, haben die drei heute als Denis Hach, Philipp Hach und Jens Fischer GbR firmierenden Gründer ihren „MoCo“ mit Liebe zum Detail und hohem Anteil an Eigenleistung zum Verkaufsprodukt weiterentwickelt. Unternehmenssitz ist nach wie vor der umgebaute Keller im Elternhaus eines Gesellschafters. Hier wird der 26 Volumenprozent Alkohol enthaltende bernsteinfarbene Likör auch hergestellt, in aktuell drei Flaschengrößen abgefüllt, etikettiert und gelagert; zum Einsatz kommen ausschließlich hochwertige Rohstoffe deutscher Traditionsbetriebe, so etwa ein zugekauftes Getreide-Destillat und Fairtrade-BIO-Arabica-Kaffeebohnen. Die Erstauflage von 80 Flaschen für zunächst rund 20 lokale Gastronomen Ende 2015 hat sich einhergehend mit der Verbreiterung der Kundschaft auf circa 4.500 Gebinde im Folgejahr entwickelt und 7.000 im Jahr 2017; für 2018 wird ein Umsatzplus von weiteren 30 Prozent erwartet.
„MoCo“ kann nicht nur in der Gastronomie und auf Online-Marktplätzen gekauft werden – das Szene-Getränk ist darüber hinaus bei vielen großen Supermärkten gelistet und im Einzelhandel erhältlich. Aktuell entsteht zudem gemeinsam mit anderen Getränke-Start-ups aus der Region ein eigener Online-Shop für die Direktvermarktung. Im nächsten Schritt plant das Trio die Hinzunahme weiterer eigenentwickelter Produkte ins Angebot.
Start-up-Förderung in Pirmasens
Die Stadt Pirmasens bietet eine ganze Reihe von Initiativen an, die unternehmerische Neugründungen unterstützen. Dazu zählt beispielsweise das „Gründerinnenzentrum Pirmasens“ (GriPS). Hier wird gründungswilligen Frauen und Jungunternehmerinnen durch günstige Rahmenbedingungen die Start- und Aufbauphase ihres Unternehmens erleichtert. Die „Wirtschaftsplattform Pirmasens“ (Wipps) will die Unternehmen und Mitarbeiter miteinander vernetzen. Ferner geht es hier unter anderem um Wissenstransfer, Bestandssicherung und -qualifizierung, Fachkräftesicherung und -gewinnung sowie die Ausbildung branchenbezogener Netzwerker/Cluster. Das Netzwerk „Neu in Pirmasens“ (NiPS) wiederum versteht sich als aktive Starthilfe für Fach- und Führungskräfte oder Gründer, die neu nach Pirmasens gezogen sind. Hilfe wird angeboten etwa bei der Jobsuche für den Partner oder bei der Suche nach einem passenden Schul-, Wohn- oder Betreuungsangebot. Über die Initiative PS-Kreativ werden die Kreativen in Pirmasens vernetzt mit dem Ziel, strukturelle Mehrwerte sowie Kooperationen und Synergien innerhalb der lokalen und regionalen Szene der Kreativwirtschaft zu schaffen.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
20180523_psp