- Europäische Kommission listet erfolgreiches Engagement der westpfälzischen Stadt beim flächendeckenden Aufbau einer hochperformanten Infrastruktur für schnelles Internet als europaweites Erfolgsmodell
- Abdeckungsgrad von 99 Prozent folgt auf 24-monatige Projektzeit in Eigenregie und ohne Einsatz finanzieller Eigenmittel
- Neu geschaffene freie WLAN-Hotspots im Pirmasenser Stadtbereich laden Einwohner und Besucher zum schnellen Surfen ein
Pirmasens, 2. März 2018. Innerhalb von nur 24 Monaten hat die Stadt Pirmasens mithilfe spezialisierter Partner eine nachhaltige Breitband-Infrastruktur geschaffen für die flächendeckende Versorgung von Unternehmen und Haushalten mit hochperformantem Internetzugang. Im Ergebnis wurde eine Abdeckung von 99 Prozent erzielt, gleichzeitig entstand an prägnanten öffentlich zugänglichen Orten ein Breitband-basierender freier WLAN-Zugang für mobile Endgeräte. Zu den Besonderheiten der Vorgehensweise in Pirmasens zählt insbesondere, dass keine finanziellen Eigenmittel aufgewandt wurden, die über die selbst eingebrachten Arbeitsleistungen hinausgehen. Zudem kamen verschiedene Technologien wie auch mehrere Projektpartner zum Zuge. Für hohe Effizienz und eine Minimierung von baulichen Beeinträchtigungen sorgte ferner eine weitblickende Koordinierung von Kabel- und Straßenausbau.
Die Europäische Kommission hat jetzt die Nachahmung ausdrücklich empfohlen, indem sie das erfolgreich abgeschlossene Projekt durch die Veröffentlichung als Good-Practice-Beispiel würdigt.
https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/content/broadband-initiative-project-city-pirmasens-germany
Pirmasenser Breitbandprojekt
Die Gewerbegebiete in Pirmasens wurden nach dem FTTB (Fibre To The Basement)-Ansatz ausgebaut mit Glasfaserkabeln bis an die Grundstücksgrenze. Dies ergänzt ein FTTC-(Fibre To The Curb)-Ausbau, der Glasfaser bis zum Übergabepunkt an den Bürgersteig bringt. Beim Erschließen der Wohngebiete kam Vectoring-Technologie zum Einsatz mit bis zu 250 MBit/s Download und bis zu 80 MBit/s Upload, ferner Docsis-Cable (400 MBit/s bzw. 25 MBit/s) sowie VDSL (100 MBit/s bzw. 20 MBit/s); die Neubaugebiete wurden wie die Gewerbegebiete mit Glasfaserleitungen erschlossen, die eine symmetrische Bandbreite von 1 GBit/s ermöglichen.
Zu den Projektpartnern gehörten insbesondere Unternehmen wie Deutsche Telekom, Vodafone, Innexio, Tegro Kabelbau, Pfalzkom Manet und KNet Telecommunications sowie der ZukunftsRegion Westpfalz e.V. (ZRW).
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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