- Wahl des Standorts für moderne und zukunftsorientierte Anlage fällt auf favorisierten Gebäudekomplex der ehemalige Hauptpost ‒ Doppel aus Jugendherberge und Jugendhaus in direkter Zentrumsnähe als wichtiger Baustein der Stadtentwicklung
- Aktueller Eigentümer des Anwesens, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens sowie Bauherr und künftiger Betreiber unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung
Pirmasens, 10. März 2016. Das westpfälzische Pirmasens steht unmittelbar vor einem weiteren bedeutenden Schritt in seiner Stadtentwicklung. So haben die beteiligten Parteien Anfang der Woche durch Unterzeichnung einer Absichtserklärung die Meilensteine auf dem Weg zur geplanten Errichtung und den Betrieb einer Jugendherberge im Gebäudekomplex der ehemaligen Hauptpost festgelegt. Damit erhält die innerstädtische Achse vom Hauptbahnhof über das Kulturzentrum Forum ALTE POST und das Science Center Dynamikum mit dem angeschlossenen Naherholungsgebiet Strecktalpark bis zur Fußgängerzone ein touristisch wertvolles Bindeglied in Form einer Übernachtungsmöglichkeit mit 160 Betten für geschätzt 28.000 Übernachtungen im Jahr von Familien, Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen. Hohe Synergien verspricht dabei die gleichzeitig geplante Verlegung des ohnehin sanierungsbedürftigen Jugendhauses als künftigen Anbau der neuen Jugendherberge.
„Bereits seit 2008 haben wir in enger Abstimmung mit dem Deutschen Jugendherbergswerk mehrere Objekte auf ihre Verwendbarkeit hin überprüft und freuen uns jetzt, mit der ehemaligen Hauptpost dort einen unserer absoluten Favoriten als Standort präsentieren zu können“, erklärt Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens. Gleichzeitig lobt er das vorbildliche Zusammenspiel mit den beiden Mitunterzeichnenden. Dabei handelt es sich in persona um Jacob Geditz, der als Vorstandsvorsitzender der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland den Entscheidungsweg eng begleitete, und den Pirmasenser Unternehmer Ralph Barlog, der erst vor guten einem halben Jahr das bis dahin 15 Jahre leerstehende Anwesen von einem Immobilien-Fond erworben hatte und jetzt aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt an die Stadt Pirmasens ohne Gewinnaufschlag weiterverkauft.
Eckpunkte der Absichtserklärung
Gemäß unterzeichnetem „Letter of Intent“ will die Stadt Pirmasens unter Vorbehalt der Genehmigung durch die städtischen Gremien das Eigentum an der Liegenschaft für den Bau von Jugendherberge und Jugendhaus von dem Pirmasenser Ralph Barlog kaufen und im Zuge eines Erbbaupachtvertrags dem Jugendherbergswerk (DJH), Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, zur Verfügung stellen. Daraufhin beabsichtigt das DJH, die Immobilie zu einem Jugend- und Familiengästehaus umzubauen. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 11 Mio. Euro.
Segensreiches Projekt in vielerlei Hinsicht
Die auf der Grundlage von Erfahrungswerten geschätzten 28.000 Übernachtungen pro Jahr in der City-Jugendherberge werden das Gästeübernachtungsvolumen in Pirmasens um rund 50 Prozent erhöhen. Das wirkt sich nicht nur ganz unmittelbar auf die touristischen Möglichkeiten der Stadt im Umfeld von Südwestpfalz und Pfälzerwald aus, sondern bringt auch spürbare kaufkraftstärkende Potenziale mit sich. Gerade auch für die direkte Nachbarschaft zum Science Center Dynamikum und dem Kulturzentrum Forum ALTE POST bieten sich Gewinn bringende Angebotskooperationen an, die wiederum auf die Stadt und ihr Image abstrahlen.
Über die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das 1987 aus dem Zusammenschluss der Verbände Rheinland-Pfalz und Saarland gebildet wurde. Es ist rechtlich und organisatorisch selbstständig und unabhängiges Mitglied des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH). Das Unternehmen ist ein eingetragener Verein und betreibt heute 44 Jugendherbergen unterschiedlicher Größe, die zu den modernen und innovativsten in Deutschland gehören. Familien nutzen die vielfältigen Angebote für den Familienurlaub und bilden mit Klassenfahrten die größte Gästegruppe (Familien 34% und Klassen 31%). Weitere wichtige Gäste sind Vereine, Verbände, Organisationen und Unternehmen für Tagungen, Workshops, Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten (35%) sowie internationale Gäste. Mit ihrem Konzept konnten die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland die Übernachtungszahlen in den letzten Jahren permanent auf über eine Mio. steigern. Der Umsatz beträgt über 36 Mio. Euro. Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und im Saarland werden von einem zweiköpfigen Vorstand geführt. Die Zentrale befindet sich in Mainz. Weitere Organe sind der ehrenamtliche Verwaltungsrat sowie die Hauptversammlung. Der Verband hat etwa 240.000 Mitglieder und beschäftigt insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen sind unter https://www.diejugendherbergen.de erhältlich.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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