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Exponat im Dynamikum vermittelt Besuchern spielerisch das physikalische Phänomen gekoppelter Pendel Erstes rheinland-pfälzisches Science Center geht im März 2008 in Pirmasens an den Start
Pirmasens, Juli 2007. Wie kann man ohne eigenes Zutun beginnen zu schaukeln, und lässt sich eine Energieübertragung im Experiment hautnah nachvollziehen? Nachhaltige Antworten auf Fragen wie diese gibt es für Jung und Alt bald im Dynamikum in Pirmasens. Das erste Science Center in Rheinland-Pfalz hat die Bewegung zum übergeordneten Leitgedanken auserkoren und bietet experimentierfreudigen Besuchern in acht Themenbereichen die phantastische Welt der physikalischen Phänomene zum selbst erleben und (im wahrsten Sinne des Wortes) be-greifen. Anhand eines als Partnerschaukel benannten Exponats wird gezeigt, wie zwischen gekoppelten Pendeln ein wechselseitiger Energieaustausch stattfindet. Das bewirkt beispielweise bei miteinander verbundenen Schaukeln, dass nach und nach immer mehr ihrer Energie von einer bewegten auf die zunächst ruhende Schaukel übertragen wird und gleichzeitig bei der ersten verloren geht. Das geschieht so lange, bis die Schwingungsbewegung komplett auf die zweite Schaukel übertragen ist und die erste zum Stillstand kommt. Daraufhin kehrt sich die Energieübertragung um: Die zweite Schaukel gibt ab und die erste wieder auf.
Die Aufbauarbeiten für das Dynamikum sind bereits in vollem Gange. Das Mitmachmuseum entsteht auf zwei Ebenen mit einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern im Rheinberger, einem identitätsstiftenden industriellen Gebäudekomplex einer ehemaligen Schuhmanufaktur in Pirmasens, der jetzt zum modernen Dienstleistungszentrum umgestaltet wird. Die Eröffnung des Science Centers ist für März 2008 geplant.
Physikalische Gesetze zu zweit (nach)erleben
An einem Balkengerüst befinden sich zwei frei schwebend aufgehängte Schaukeln, die über ein Gelenksystem miteinander verbunden sind. Hier können sich zwei Besucher einander gegenüber setzen und nachempfinden, wie sich gekoppelte Pendel so der technische Begriff in Aktion verhalten. Beginnt einer durch eigenen Antrieb zu schwingen und sitzen beide daraufhin still, fängt wie von Zauberhand auch der andere langsam an zu schwingen, während der ursprüngliche Schaukler zunehmend an Elan verliert. Nach einiger Zeit kehrt sich der Vorgang wieder um, so dass die Schwingungsbewegung vom einen zum anderen weitergegeben wird und sich jeweils auf- bzw. abbaut.
Wer hätte das gedacht?
Tatsächlich findet über die Aufhängung ein Energieaustausch statt: Beide Schaukeln beeinflussen sich gegenseitig, und die Energie wandert zwischen ihnen hin und her. Wenn Schwingungen gekoppelt werden, sind mitunter überraschende Phänomene zu beobachten. Bereits im 17. Jahrhundert entdeckte und beschrieb Christiaan Huygens, wie sich zwei mechanisch miteinander verbundene Pendeluhren beeinflussen können. Der niederländische Astronom und Physiker arbeitete an der Berechnung von Längengraden auf See und setzte hierfür zwei Pendeluhren in ein Gehäuse, weil im Falle des Versagens einer Uhr die andere als Absicherung dienen sollte. Dabei stellte er fest, dass die Pendel nach einer halben Stunde synchron schwangen, egal in welcher Ausgangsposition sie sich anfangs befanden; sie übertrugen Energie an das Gehäuse und beeinflussten sich dabei offensichtlich gegenseitig. Phänomene der Synchronisation kommen auch in der Natur vor, z.B. bei unisono zirpenden Grillen und bei in Scharen auftretenden synchron blinkenden Glühwürmchen.
Ergänzend zum Dynamikum
Das Dynamikum Pirmasens ist das erste und bislang einzige Science Center in Rheinland-Pfalz. Als Mitmachmuseum lädt es seine Besucher aus allen Altersstufen dazu ein, die verschiedensten Phänomene aus Natur und Technik durch die aktive Beschäftigung mit Exponaten selbst zu erforschen und an den über 200 interaktiven Experimentierstationen im wahrsten Sinne des Wortes zu be-greifen. Gegenüber vergleichbaren Einrichtungen grenzt sich das Dynamikum durch den durchgängig thematisierten Leitgedanken der Bewegung ab, der sich durch die acht Bereiche Antritt, bewegte Masse, Dreh, Bewegungsmaschinen, schnelle Natur, Menschenkräfte, Denken in Bewegung und Tanz der Welt zieht. Das Angebot richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche, die auf diese Weise in idealer Ergänzung des Schulunterrichts einen neuen, spektakulären Zugang zur Welt der Naturwissenschaften erhalten, darüber hinaus an alle interessierten Bürger aus Pirmasens und dem Umland sowie Touristen. Der etwa 4.000 Quadratmeter umfassende Ausstellungsort befindet sich im traditionsreichen Gebäudekomplex der ehemaligen Schuhfabrik Rheinberger im südwestdeutschen Pirmasens, der zu einem modernen Servicecenter umfunktioniert wurde. Das Dynamikum eröffnet voraussichtlich im März 2008. Weitere Informationen sind unter www.dynamikum.de abrufbar.
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