Burgen waren anno dazumal nichts anderes als absolut höchstgelegene Rückzugsorte, die ihre Bewohner wie auch die umliegenden Bauern wirksam vor drohenden Angriffen von Feinden schützten. Schließlich konnte man im Mittelalter naturgemäß (noch) nicht von oben eindringen – und auch schweres Gerät zum Zerstören oder Überwinden der steinernen Mauern war nur äußerst mühsam herbeizuschaffen.
Das gilt auch für die im Pfälzerwald gelegene dreigeteilte Trifels-Gruppe. Ihr berühmtester Gefangener, der englische König Richard Löwenherz, erinnert daran, dass Burgen wie diese auch als Gefängnisse dienten. Ob mit der ferngesteuerten Drohne aufgenommen und oder aus dem Hubschrauber in der Vogelperspektive betrachtet, lässt sich eine weitere Alleinstellung ermessen: Von hier aus konnten Angreifer schon entdeckt und aus überlegener Stellung bekämpft werden, bevor sie es überhaupt an die Festungstore schafften.
Anders als früher aber kommen heute die Angriffe (wenn nicht über digitale Einfallswege) in aller Regel von oben. Entsprechend werden die Schutzbereiche im Gegensatz zu Ritters Zeiten weit unterirdisch angelegt. Somit sind sie nämlich ungleich schwerer zu erreichen für ferngesteuerte und immer perfider wirkende Raketensysteme. Hoch oben auf dem Berg oder en contraire tief vergraben unter der Erde: Wo man besser Schutz suchen sollte, ist insofern immer auch eine Frage der (mithin zeitlichen) Perspektive.
Für die einzigartige Natur des Pfälzerwalds mit seiner unverwechselbar hügeligen Landschaft, den mächtigen Sandsteinfelsen und dem prägenden Baumbestand in variantenreich satten Grüntönen jedoch gilt: Ihn für sich zu entdecken, ist nicht nur für uns Pirmasenser und ungeachtet der jeweiligen Perspektive immer wieder ein ganz besonders Erlebnis – völlig unabhängig davon, ob man den Wald erwandert, mit dem Mountainbike durchquert oder aus dem Hubschrauber betrachtet.