Man müsste Alexander Gerst mal fragen, ob er vom Weltraum aus schon zu sehen ist: der riesige, gruselige Strudel aus Plastikmüll, der seit geraumer Zeit im Ozean treibt und sich immer weiter ausdehnt. Letztlich reicht es aber bereits, hier auf der Erde in Mitteleuropa an Müllabfuhr-Tagen die Berge an gelben Säcken voller Verpackungen, Einwegflaschen & Co. zu betrachten, um einen Eindruck zu bekommen, wie viel Dreck wir unserem Planeten zumuten.
Allerorten wird indes diskutiert darüber, wie man der Plastik-Müllflut Einhalt bieten könne. Die EU-Kommission spricht von rund 26 Millionen Tonnen per annum; nur weniger als ein Drittel davon wird wiederverwertet. Ihre jüngste Vermeidungsidee ist das Verbot von Strohhalmen, Wattestäbchen und Luftballonhaltern.
Okay, warum nicht. Jeder Schritt zählt schließlich, mag er auch noch so klein erscheinen, und die künftigen Generationen werden es uns danken. Und wenn wir schon mal dabei sind, hätten wir eine weitere „kleine“ Anregung: Wie wäre es mit einem Verbot von Kunststoff-Umverpackungen für Zeitschriften? Denn der Unsinn, Papier für den Versand mit Folie zu schützen, macht offenbar Schule.
Immer mehr Zeitschriften werden umverpackt vom Briefträger in die Haushalte und Unternehmen gebracht, das gilt sogar für Werbeblätter und Wurfsendungen. Die Umwelt leidet, niemand braucht’s unterm Strich wirklich und das Aufreißen nervt genauso wie das notwendige Trennen von Papier und Plastik bei der Entsorgung.
Während der deutsche Michel das recht gelassen hinnimmt, wird das Thema übrigens beim Schweizer Nachbarn öffentlich diskutiert; auch offizielle Erhebungen gibt es dazu. Eine Artikelüberschrift zum Thema bringt die im Alpenland diskutierte Kontroverse auf den Punkt: „Braucht es Plastikfolien für Heftli?“