Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Das könnte gut und gern über einem neuen Kapitel der Stadt Pirmasens stehen, das heute in den leerstehenden Räumen der ehemaligen Hauptpost aufgeschlagen wurde.
Wobei: Ganz „leerstehend“ nun doch nicht, denn das Deutsche Jugendherbergswerk hatte gemeinsam mit der Stadtverwaltung zur Besichtigung eines Musterzimmers eingeladen. Das erste von 44 Zimmern mit insgesamt 212 Betten, die Ende 2018 in der neuen Pirmasenser Jugendherberge zur Verfügung stehen sollen.
So viel vorab: Richtig schön wird’s ‒ ein wahres Vorzeigeobjekt für den Betreiber, aber gerade auch für die Stadt, die seit langen Jahren händeringend nach einem Projekt dieser Art Ausschau gehalten hatte. Gilt es doch unter anderem, so besuchswerte Objekte wie das Science Center Dynamikum oder das Kulturzentrum Forum ALTE POST auch für Reisende von weiter weg zu öffnen.
Und nicht nur die könnten dann gleich für ein paar Tage am Horeb bleiben. Um die 30.000 Gäste in Summe pro Jahr, so war bei der kleinen Feier zu hören, und da könne man schon mal mit satten 3 Mio. Euro an Wertschöpfungsplus rechnen in Stadt und Umgebung. Witzig am Rande: Ab sofort können auf dem Internetportal des Jugendherbergswerks schon Zimmer ab April 2019 fest gebucht werden.
Wie gut, dass die neue Jugendherberge direkt auf der Achse vom gegenüberliegenden Hauptbahnhof und dem Forum ALTE POST über das Dynamikum zur Fußgängerzone liegt. Okay, das war dann wohl doch nicht ganz zufällig, wie Oberbürgermeister Dr. Matheis durchblicken ließ: Aus Preisverhandlungs-taktischen Gründen habe man nur schlichtweg nicht herausposaunt, dass die ehemalige Hauptpost stets der präferierte Standort gewesen sei.
Und da sich nun mal Großes abzeichnet, gab es auch „großen Bahnhof“ zur Besichtigung. An Lob wurde dabei natürlich nicht gespart in den kurzen Ansprachen, so wie es üblich ist und ja auch völlig in Ordnung. Der besondere Dank ging jedoch an die privaten Förderer und Unterstützer, die ein Megaprojekt wie dieses erst ermöglicht haben. Chapeau auch an dieser Stelle unter anderem für die Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung und den Unternehmer Ralph Barlog, die auf ihre jeweils ihnen eigene Weise alles taten, was erforderlich war.