- Ehemaliges Pirmasenser Post-Gebäude erstrahlt nach umfangreicher Sanierung seit 2014 in neuem Glanz
- Erfolgreiche Umwandlung zum Forum ALTE POST als multifunktionales Kulturzentrum mit verschiedensten Veranstaltungen, Dauerausstellungen zu Hugo Ball und Heinrich Bürkel, wechselnden Sonderausstellungen und Trauzimmer für Hochzeiten im besonderen Ambiente
Pirmasens, 4. Dezember 2018. Herzlichen Glückwunsch: Am Dienstag, 11. Dezember 2018, wird das ehemalige Pirmasenser Post-Gebäude 125 Jahre alt. Nach einer aufwändigen Sanierung der denkmalgeschützten Substanz des „Königlich Bayerischen Postamts“, das in späteren Jahren als Kraftpost und Wartesaal genutzt und 1976 geschlossen wurde, hat in dem Gründerzeit-Juwel seit 2014 das multifunktionale Kulturzentrum Forum ALTE POST seine Heimat gefunden. Pünktlich zum Geburtstag werden fünf anschaulich gestaltete Informationstafeln im Foyer installiert, auf denen die Baugeschichte des Gebäudes von seiner ursprünglichen Bestimmung über die diversen Zwischennutzungen bis zu seiner heutigen Funktion als vielseitige Kulturstätte dargestellt ist. Auch sind die zwischenzeitlich vergriffenen Bildbände zur Geschichte der Alten Post in Pirmasens jetzt wieder im Museumsshop erhältlich.
Alte Bausubstanz mit modernen Elementen
Als Bauwerk des Historismus vereint das 1893 eingeweihte Postgebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt Motive aus der italienischen und französischen Renaissance. Beachtenswert ist dabei ein pittoreskes Mosaikfries mit Sujets aus dem Postbetrieb; die am Ende des 2. Weltkrieges zerstörten Teile des Schmuckbands hat Villeroy & Boch im Zuge der 2005 beginnenden Restaurierungs- und Umbaumaßnahmen anhand archivierter Auftragsbücher wiederhergestellt. Moderne Elemente wie beispielsweise der zweigeschossige Glasanbau ergänzen das repräsentative Bauwerk als Zeugnis der Stadt- und Industriegeschichte.
Dauerausstellungen von „Pirmasenser Söhnen“
Im Inneren des heutigen Forum ALTE POST sind zwei berühmten Söhnen der Stadt Pirmasens eindrucksvolle Dauerausstellungen gewidmet. Die Heinrich-Bürkel-Galerie zeigt in einer neukonzipierten Sammlungspräsentation etwa 60 Gemälde, Zeichnungen und Skizzen des Malers Heinrich Bürkel (1802-1869) mit Landschafts- und Genredarstellungen aus der Zeit der Romantik; sieben thematisch geordnete Bereiche verweisen auf die jeweilige Schaffensperiode. Das interaktive Hugo-Ball-Kabinett würdigt Leben und Wirken des Lautgedicht-Pioniers und Dada-Begründers Hugo Ball (1886-1927) anhand zahlreicher historischer Fotografien, Grafiken, Zitate, Texte und Zeitungsartikel sowie multimedialer Elemente. Ein echtes Highlight bildet die ungewöhnliche 3D-Bespielung einer lebensgroßen Hugo-Ball-Figurine, die auf dem berühmten Foto des Literaten in einem kubistischen Kostüm beruht.
Sonderausstellungen zu vielfältigen Themen
Ergänzend zu den Dauerausstellungen findet im Forum ALTE POST über das ganze Jahr hinweg moderne und zeitgenössische Kunst in thematisch breitgefächerten Sonderausstellungen ihren Platz. Im Zuge dessen erwarten etwa im ersten Halbjahr 2019 die Besucher „Innere Landschaften“ mit Bildern und Zeichnungen von Klaus Heinrich Keller (bis 13. Januar 2019). Vom 8. Februar bis 17. März 2019 präsentiert der Pirmasenser Kunstverein kunst & kultur pirmasens e.v. in Zusammenarbeit mit der Stadt Pirmasens in „Art Brut und andere Selbstgespräche“ eine Auswahl von Stücken aus der Sammlung Alexander Baier und Gabriele Baier-Jagodzinski. Dem 100. Geburtstag der Kunstschule Bauhaus widmet sich vom 12. April bis 9. Juni 2019 die Ausstellung „Der Zeit voraus: 100 Jahre Bauhaus und Neues Bauen – Spurensuche in Pirmasens“. Zu den Dauer- wie auch den Sonderausstellungen bietet das museumspädagogische Team ein kunstvermittelndes Programm unter anderem mit zielgruppenspezifischen Führungen, Workshops und didaktischen Materialien. Im hauseigenen Museumsshop im Foyer findet sich Literatur zum Forum ALTE POST, zu Kunst- und Kulturthemen sowie zur Stadt- und Regionalgeschichte, außerdem ausgewählte Merchandising-Artikel, Spielwaren und die Kataloge zu den bisherigen Wechselausstellungen.
Veranstaltungen, Trauungen und mehr
Als multifunktionales Kulturzentrum mit moderner technischer Ausstattung bietet das Forum ALTE POST den idealen, stilvollen Rahmen für hochkarätige Veranstaltungen des städtischen Kulturprogramms mit Konzerten, Schauspiel, Lesungen und Kabarett, aber auch für Seminare oder private Feste. Im elegant gestalteten Trauzimmer im früheren Turmzimmer können Paare zudem den Bund fürs Leben schließen: Hier sorgen die historische Architektur und eine liebevoll gestaltete Deckenbemalung für ein ganz besonderes Ambiente.
Attraktive Nachbarschaft: der Joseph-Krekeler-Platz
Direkt angrenzend an das Forum ALTE POST befindet sich der im September 2015 eingeweihte Joseph-Krekeler-Platz. Benannt nach dem ehemaligen Pirmasenser Oberbürgermeister spiegelt er mit seiner Formen-Schlichtheit und zurückhaltenden Farbgebung die einzigartige Fassade des Forum ALTE POST wider und kann mit bis zu 500 Sitzplätzen für Open-Air-Veranstaltungen bestückt werden. Die beiden Statuen „Schuhmädchen“ aus Bronze verstehen sich als Reminiszenz an die mutigen und zupackenden Pirmasenserinnen, die nach Ende der Garnisonszeit mit dem Tod des Stadtgründers Landgraf Ludwig IX. ihre selbstgenähten „Schlabben“ in einer Weidenkiepe auf dem Rücken zum Verkauf von Haus zu Haus trugen.
Gelungene – und preisgekrönte – Umnutzung
Für die Sanierung der Alten Post mit ihrem herrschaftlich palazzoartigen Aufbau und der reich verzierten Schmuckfassade hat die Stadt Pirmasens im Jahr 2015 den Sparkassen-Denkmalpreis erhalten. Gewürdigt wurde von der Jury die überaus gelungene Umnutzung zu einem Kulturzentrum mit multifunktionalem Konzept im Dialog von Alt und Neu.
„125 Jahre nach seiner Eröffnung als Königlich Bayerische Postamt präsentiert sich das Forum ALTE POST in Pirmasens heute als ein einzigartiges Kleinod im Südwesten. Dass wir mit der Umwidmung des historischen Gebäudes zu einem multifunktionalen Zentrum die richtige Entscheidung getroffen haben, beweisen uns die erfreulich hohen Besucherzahlen und die durchweg positiven Rückmeldungen auf das vielfältige Veranstaltungsprogramm in einem architektonisch wirklich außergewöhnlichen Ambiente“, kommentiert Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister von Pirmasens. „Die bauliche Umsetzung war durchaus zeitaufwändig und mit einem hohen Kraftaufwand verbunden, aber alle Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt: Dank eines nachhaltigen Gesamtkonzepts, handwerklicher Qualität und architektonischen Weitblicks ist mit dem Forum ALTE POST ein wahres Schmuckstück in Pirmasens entstanden“, zeigt sich auch Michael Schieler, Baudezernent und Beigeordneter der Stadt Pirmasens, begeistert von der Umnutzung des Gründerzeit-Gebäudes, an deren Finanzierung und baulichen Umsetzung er maßgeblich beteiligt war.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Zur Würdigung zweier berühmter Söhne der Stadt gibt es im Forum ALTE POST fest etablierte Einrichtungen. Dabei handelt es sich zum einen um die Dauerausstellung „Heinrich Bürkel – Landpartie“ mit insgesamt 60 Gemälden, Zeichnungen und Skizzen des bekannten Romantik-Malers Heinrich Bürkel (1802-1869). Zum anderen präsentiert sich das Hugo-Ball-Kabinett als interaktive Dauerausstellung über den Dada-Begründer Hugo Ball (1886-1927). Weitere Informationen sind erhältlich unter http://www.forumaltepost.de.
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