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Buchstabenarchitektur und Schriftbilder: Neue Ausstellung im Pirmasenser Kulturzentrum spannt mit typografisch eindrucksvollen Drucken weiten Bogen über Schriftkulturen, Weltliteraturen und Jahrhunderte
(Forum ALTE POST Pirmasens, 18.10.2015 bis 5.2.2016)
Pirmasens, 30.09.2015. Buchstabenarchitektur und Schriftbilder lautet der Titel einer neuen Sonderausstellung mit Werken von Josua Reichert, die vom 18. Oktober 2015 bis zum 5. Februar 2016 im Forum ALTE POST zu Gast ist. Dabei erwartet die Besucher eine speziell für das Pirmasenser Kulturzentrum konzipierte Sammlung kraftvoller, farbiger Drucke des wichtigsten zeitgenössischen europäischen Künstlers auf dem Gebiet der Typografie. Hierfür verbindet er die Schriftkulturen, Weltliteraturen und Jahrhunderte mittels lateinischer, griechischer, kyrillischer, hebräischer und arabischer Schriften in eindrucksvoller Weise. Der kulturübergreifende Textkanon der Schriftbilder reicht von der Antike bis in die Gegenwart mit einer Auswahl an Gedichten, Fragmenten und Sentenzen, die das Innerste des Künstlers berühren und seine typografische Fantasie beflügeln dem Betrachter verlangen sie Lesen und Sehen zugleich ab.
Das zentrale Werk der Ausstellung bildet eine 3,85 mal 1,2 Meter große Typografie mit einem etwa 200 Jahre alten Sinnspruch aus den Maximen und Reflexionen von Johann Wolfgang von Goethe: Der Deutsche soll alle Sprachen lernen, damit ihm zuhause kein Fremder unbequem, er aber in der Fremde überall zuhause sei.
Nicht nur in Bezug auf den ästhetischen Umgang mit Schrift, sondern auch hinsichtlich einer spielerischen Vermittlung von sprachlichen Botschaften knüpft Buchstabenarchitektur und Schriftbilder konzeptionell an die im August 2015 zu Ende gegangene Ausstellung Picasso & Co. plakativ. Internationale Künstlerplakate an. Gleichzeitig schlägt sie eine Brücke ins Dada-Jahr 2016, anlässlich dessen im Forum ALTE POST weitere Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden werden.
Rahmenprogramm zur Ausstellung
Sonntag, 18. Oktober 2015, 15 Uhr:
Führung mit den Kuratoren Denise Essig und Johannes Göbel
Sonntag, 8. November 2015, 11 Uhr:
Hallo Josua hier ist der Gries. HAP Grieshaber trifft seinen Schüler und Freund Josua Reichert, Johannes Göbel und Wolfgang Glöckner, beide Bonn, im Gespräch und Katalogpräsentation
Sonntag, 13. Dezember 2015, 15 Uhr:
Führung mit Kuratorin Denise Essig
Sonntag, 17. Januar 2016, 15 Uhr:
Führung mit Kurator Johannes Göbel
Sonntag, 5. Februar 2016:
17 Uhr: Kurzführungen mit den Kuratoren Denise Essig und Johannes Göbel
18-20 Uhr: Happy Birthday Dada!
Informationen zum Künstler
Josua Reichert, 1937 in Stuttgart geboren, druckt vor allem Typobilder, die er als poesia typografica bezeichnet: Buchstabenarchitekturen, aber auch Bilder, auf denen Buchstaben und Wörter gänzlich fehlen, Kompositionen aus geometrischen Formen. Viele Druckformen werden mit dem Löffel als Werkzeug direkt auf dem Bildträger abgerieben, andere mittels Hebelpresse oder dem reinen Einsatz des Körpergewichts auf Papier gebracht.
Ein Spezifikum in Reicherts Werk stellt eine Reihe von Heften, Broschüren und Konvoluten dar. Die Druckstücke, in Format und Umfang unterschiedlich, enthalten Originaltypos, Abbildungen, Fotos sowie eigene und fremde Texte. Es sind Beiträge verschiedener Autoren zu Reicherts Druckkunst, autobiografische Abrisse und sorgfältig ausgearbeitete Selbstvergewisserungen vor der Geschichte der Typografie. In der Folge der Hefte entsteht eine Autobiografie, eine Work-in-Progress-Dokumentation, wie es sie vergleichbar in Literatur und bildender Kunst nicht gibt.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Weitere Informationen sind unter http://www.forumaltepost.de erhältlich.
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